PETERIK/SCHERER - Risk Everything
Mehr über Peterik/Scherer
- Genre:
- Melodic Rock / AOR
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontier Records
- Release:
- 17.04.2015
- Risk Everything
- Chance Of A Lifetime
- Cold Blooded
- Desperate In Love
- Thee Crescendo
- The Dying Of The Light
- How Long Is A Moment
- Brand New Heart
- Broken Home
- Milestones
- Your Independence Day
Gutes PRIDE OF LIONS-Nebenprojekt, manchmal jedoch zuviel des Guten.
Jim Peterik ist durch seine Gruppen PRIDE OF LIONS und IDES OF MARCH, vor allem aber durch seine Ex-Band SURVIVOR bekannt. Bei den Vorarbeiten zu "Immortal", dem bislang letzten Album von PRIDE OF LIONS, entdeckte er den Sänger Marc Scherer, mit dem er die Demos aufnahm und den er als Hintergrundsänger für die Scheibe verpflichtete. Marc Scherers klare, volle Stimme ähnelt in Klang und Umfang derjenigen des POL-Sängers Toby Hitchcock. Mit ihm hat Jim Peterik das Projekt PETERIK/SCHERER gegründet, das jetzt das Album "Risk Everything" vorgelegt hat.
PETERIK/SCHERER ist vermutlich keine langfristig geplante Geschichte, denn Jim Peterik hat für "Risk Everything" keine neue Band zusammengestellt. Die meisten Instrumente hat er mit einigen POL-Kollegen eingespielt. Auch wenn ein neuer Sänger vor dem Mikro steht, hat er mit "Risk Everything" wieder ein sehr typisches Album geschaffen. Das Teil strotzt nur so vor pompösem Melodic Rock und emotionalem AOR. Natürlich klingen die glorreichen 80er ein wenig durch. Allerdings streift die Mucke hie und da auch amerikanische Show- und Schlagermusik; an drei oder vier Stellen kann man sich PETERIK/SCHERER eher im Glitzeranzug in einem Club in Las Vegas als auf einer Rockbühne vorstellen. Das liegt natürlich auch an der hohen, eher rock-untypischen Stimme Marc Scherers. Es geht noch einen Schritt weiter als bei POL, da Jim Peterik hier nicht singt.
In diese Showrichtung tendieren gleich die ersten beiden Stücke, das Titellied und das anfangs eher getragene 'Chance Of A Lifetime'. Der erste Volltreffer ist 'Cold Blooded'. Nicht nur die präsente Gitarre und der unwiderstehliche Chorus packen einen, zum ersten Mal auf dieser Scheibe wird eine echte Spannung aufgebaut. Während 'Thee Crescendo' voll das Musicalpathos auspackt, und das übrigens ziemlich gut, gefallen 'Brand New Heart' und vor allem 'The Dying Of The Light' als direktere, straffere Rocknummern. Dazwischen gibt es natürlich noch die eine oder andere (Halb-)Ballade, etwa 'How Long Is A Moment'. Zwei Knaller finden sich am Ende des Albums: 'Milestones' hat zwar auch etwas Showschlagseite, aber hier stimmen Melodie, Stimmung und Spannungsbogen. 'Your Independence Day' schließlich rockt mit kraftvollem Schlagzeug und mitreißendem Refrain.
Auf "Risk Everything" hat der Komponist Jim Peterik wieder durchweg starke Melodien geschaffen, leider hat der Arrangeur und Produzent Peterik nicht immer das Beste daraus gemacht. Ob einem die Stimme von Marc Scherer in dieser Musik gefällt, ist wohl Geschmackssache - siehe Toby Hitchcock.
Anspieltipps: Cold Blooded, Milestones, Your Independence Day
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser