PFEFFER - Gift
Mehr über Pfeffer
- Genre:
- Deutsch-Rock
- Label:
- Deshima Music
- Release:
- 07.10.2000
- Luxus
- Zu mir
- Für mich
- Was ich will
- Euphorie
- Zu lange hier
- Herbst
- Schmerz
- Schreien
- Gift
- Lieber ich
- Hol mich
Der Bandname kann ja durchaus als Versprechen aufgefasst werden, und um es vorweg zu nehmen: Das Versprechen wird weitgehend gehalten. In der Tat hat die Ulmer Band ordentlich Pfeffer im Hintern. PFEFFER wurde 1998 gegründet und hat seitdem mehrere Wettbewerbe gewonnen. Bühnenerfahrung sammelte man unter anderem bereits als Support für REAMONN, DIE HAPPY, EMIL BULLS oder SLUT. "Gift" ist nun das offizielle Debut-Album der Band.
Zur Musik: Sie ist prinzipiell irgendwo zwischen HERBERT GRÖNEMEYER, den SPORTFREUNDEn STILLER und SUCH A SURGE anzusiedeln, komplett auf deutsch gesungen. Diese Vergleiche weisen bereits auf eine interessante Mischung hin. Gut, eins ist auch klar: Meinen Musikgeschmack trifft's nicht so, und wer oben genannte Bands hasst, der sollte auch von PFEFFER tunlichst seine Finger lassen (gemeint sind reine Heavy-, True-, Thrash-, Death-, Black- und Gothic Metal-Fans). Aber für alle, die auch gemäßigte, innovative Rock-Mucke mögen, sollte man sich auch mal objektiv mit "Gift" auseinandersetzen, und dann ist folgendes festzustellen:
Die Musik kombiniert bekannte Elemente mit interessanten Riffs und vor allem einem feinen Gespür für Melodien. Die Stimme von Sänger Olli Eckerle ist in erster Linie melodiös-aggressiv und hört sich nicht so nach Kinderliedern an wie bei vielen Genre-Kollegen. Das Songwriting ist größtenteils äußerst ansprechend, eingängig und dennoch selten kommerziell.
Besonders gut gefallen haben mir die Tracks "Herbst" und "Schreien". Ersteres ist ein erfrischend-melancholischer Titel der einfach schnell Spaß macht. "Schreien" erinnert mich entfernt und angenehm an gute SUCH A SURGE-Songs wie "Jetzt ist gut". Beide Titel haben meiner Meinung nach Chart-Qualitäten.
Zusammenfassend: Im Hinblick auf unsere (harte Musik liebende) Leserschaft sei natürlich vor Enttäuschungen gewarnt, aber jeder, der bei der Beschreibung des Musikstils nicht gleich Magen-Darm-Grippe kriegt, sollte den Ulmern mal ein Ohr schenken. Die CD ist auf jeden Fall ein grandioses Debut und von der Band wird man noch einiges hören (was für ein abgedroschener Satz, aber ich mag ihn!).
Anspieltipps: Luxus, Herbst, Schreien
- Redakteur:
- Mathias Kempf