PHANTOM MASK - Phantom Mask
Mehr über Phantom Mask
- Genre:
- Symphonic Power Metal
- Gurthang The Black Sword
- Cavallier
- Metal Universe
- Dying Is In Sight
- Shadowhearts
Der erste PHANTOM MASK-Longplayer "The Return" ist gerade in der Mache, und um dafür schon mal ein bisschen die Werbetrommel zu rühren, wurde die Vorgänger-EP "Phantom Mask" auf Reisen geschickt, die letztlich auch den Weg zu uns gefunden hat. Dass die zu Beginn ihrer Karriere unter WHITE MASK firmierende holländisch-schweizerisch-spanische Verbindung als Thrash-Kapelle angefangen hat, hört man dieser halben Stunde überhaupt nicht mehr an. Stattdessen gibt man schnörkellosen symphonischen Power Metal zum Besten. Zugegeben: Das ist nicht gerade eine musikalische Ausrichtung, die für eine nicht enden wollende Flut von Innovationspreisen prädestiniert ist, aber das Sextett hat den Bogen definitiv raus.
Die Songs sind allesamt flüssig, eingängig und nicht zu kitschig (ja, leicht pathetisch sind sie auch). Der siebenminütige Opener 'Gurthang The Black Sword' ist bereits so was wie der Prototyp des PHANTOM MASK-Sounds: Nach einer theatralischen Keyboard/Gitarren-Einleitung startet der Track im Doublebass-Galopp durch und hat sowohl einen guten Refrain als auch ein sauber gespieltes Solo zu bieten. An dieser Formel orientieren sich auch die übrigen Tracks, die sogar noch bessere Chorus-Treffer landen können und auf einen Wechsel zwischen dem etwas dünn klingenden Frontmann Jamin Hakimi und der für die Backings verantwortlichen Virginia Cazorla setzen. 'Cavallier', das an GAMMA RAY erinnernde 'Metal Universe' und 'Shadowhearts' nisten sich rasch in den Gehörgängen ein und wollen flugs mitgebrummt werden. Und mit solchen Nummern hätte es eigentlich kein Problem darstellen sollen, ein kleines Label von seinen Qualitäten zu überzeugen; jedoch wird auch die kommende Langrille erst mal komplett in Eigenverantwortung unters Volk gebracht werden.
Für das Songmaterial der vorliegenden EP erweist sich die Tatsache, dass es sich um einen selbstfinanzierten Dreher handelt, als äußerst vorteilhaft. Vorteilhaft deshalb, weil die Band somit nicht die Zeit und das Geld hatte, um so lange alles mit Keyboards und Chören zuzuballern, bis entweder einer anfängt zu lachen oder ein ultrakomprimierter (ZILLERTALER) SCHÜRZENJÄGER-Überdrucksound erreicht ist – ich für meinen Teil weiß das sehr zu schätzen…
Unterm Strich muss sich "Phantom Mask" keinesfalls verstecken. Im Gegenteil: Mit den ansprechenden Tracks und dem etwas raueren Charme lässt die Platte viele der Konkurrenzprodukte, die das zu Kirmesveranstaltungen neigende Symphonic-Metal-Genre hervorbringt, hinter sich. Über die Website können einige Nummern auf die Festplatte gezogen werden, was man gedanklich mal durchspielen könnte – am besten jetzt gleich!
Anspieltipps: Cavallier, Metal Universe
- Redakteur:
- Oliver Schneider