PHI - Cycles
Mehr über Phi
- Genre:
- Progressive Rock / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Gentle Of Arts Music / Soulfood
- Release:
- 30.03.2018
- Children of The Rain
- Dystopia
- In The Name Of Freedom
- Amber
- Existence
- Blackened Rivers
Mehr Riffs, mehr Heavyness, mehr Anspruch - PHI 2.0
Das Besetzungskarussell hat nach dem Release des letzten PHI-Albums mächtig Schwung aufgenommen. Frontmann und Hauptkomponist Markus Bartusa hat seine gesamte Mannschaft austauschen müssen, folgerichtig aber auch den musikalischen Kurs an die neuen Gegebenheiten angepasst. Auf "Cycles" klingen die österreichischen Proggies nun metallischer denn je, arbeiten mit wesentlich finstereren Stimmungsbildern und machen vielleicht den größten Schritt, den man bislang von einem Album zum nächsten absolviert hat. Riskant? Sicherlich, aber die finale Umsetzung spricht mal wieder Bände!
Zunächst jedoch führt uns PHI in die Land der harmonischen Klänge; 'Children Of The Rain' wartet mit tollen Melodien, einem verdammt starken Refrain und einer Reihe unvorhergesehener Wendungen auf und kreiert eine Konstellation, die auch auf "Now The Waves Of Sound Remain" prima gepasst hätte. Im Anschluss jedoch wird die Atmosphäre düsterer, es schleicht sich ein herbstliches Grau ein, und während die Strukturen permanent anspruchsvoller werden, bekommen auch die Riffs einen deftigeren Grundton verpasst, der schließlich den Übergang in den Metal-Sektor einleitet. Überhaupt lässt sich PHI diesmal viel mehr von modernen Strömungen treiben, baut post-metallische Arrangements ein und gibt sich wesentlich schlechter durchsschaubar als dies noch auf den vergangenen Alben der Fall war. Parallel dazu gestaltet sich "Cycles" allerdings auch einen ganzen Zacken sperriger und erfordert definitiv mehr Geduld, zumal sich Nummern wie 'In The Name Of Freedom' und 'Existence' nicht gerade als Hookline-Monster erweisen. Doch wie so oft in der mittlerweile doch schon recht langen Laufbahn dieser Österreicher wird das Durchhaltevermögen doppelt und dreifach belohnt. Ähnlich wie damals, als DREAM THEATER mit "Six Degrees Of Inner Turbulence" einen verdammt harten Brocken hinter ein durch und durch melodisches Album geschoben hatte, ist auch bei PHI der Schritt in den Riff-lastigen Bereich ein schwieriger, aber doch sehr lukrativer. Und ein wertvoller Bonus: Durch die Genre-übergreifenden Elemente dürfte sich die Band auch noch einige neue Zuhörer erspielt haben. Ergo: Alles richtig gemacht!
Anspieltipps: Children Of The Rain, Amber, Blackened Rivers
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes