PHILIP SAYCE - Steamroller
Mehr über Philip Sayce
- Genre:
- Blues
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Provogue / Mascot / Rough Trade
- Release:
- 24.02.2012
- Steamroller
- Stung By A Woman
- Marigold
- Black Train
- Rhythm And Truth
- The Bull
- Holding On
- Beautiful
- A Mystic
- Aberstwyth
Der junge Kanadier schleicht sich mit diesem Album nah ran an die alten Blues-Helden vom Schlage eines Trout sowie Bonamassa.
"Steamroller", der Titeltrack, eröffnet ein grundgutes Bluesrock-Album - sofort anzusiedeln im höherwertigen Bereich.
Klar, viel Blues fließt hier den reißenden Fluss runter, doch ebenso sind hier Veteranen wie AEROSMITH und LED ZEPPELIN hörbar mit an Bord. PHILIP SAYCE ist ebenso vielseitig, selbstbewusst und nicht allzu verspielt an der Klampfe, alles hat Hand und Fuß. Schon der nächste Song 'Stung By Woman' wartet mit HENDRIXscher Saitenzauberei auf, während die folgende Ballade 'Marigold' etwas dezent an GARY MOORE erinnert, der viel zu früh die Straße vom Leben in den Himmel gehen musste.
Recht heavy startet sodann 'Black Train', auch die filigranen Soli schrauben sich eilig in den Rockhimmel und man sieht SAYCE förmlich vor HENDRIX niederknien. Auch 'Rhythm And Truth' und das gewaltige Groove-Monster 'The Bull', einer der Höhepunkte der Scheibe, streicheln die Seele eines jeden feingeistigen Rockgourmets. 'Beautiful' dann wieder schön relaxed, 70er Jahre Touch vom Feinsten, ganz, ganz dezentes Disko-Feeling. Gott, der junge Kanadier hat wohl eine große Zukunft vor sich; jedenfalls geigt er sich auf seiner "Steamroller"-LP mit seinen schön groovenden Rockkompositionen fast ums Leben. Auf 'A Mystic' entfacht er gnadenlos ein Feuer und mit seinen brachial-klaren Soli gießt er 1000 Liter Öl in die lodernden Flammen und fackelt großflächig die weite Steppe konsequent ab. Erst mit dem Blues-Epos 'Aberstwyth' kehrt Ruhe ein in den SAYCEschen Sturm und die liebevoll abgedeckten Dächer im Blues-Land können erneut aufgerichtet werden, die Kinder wieder zur Schule gehen und die Alten ihren Rollator an der Methodistenkirche parken. PHILIP SAYCE ist ein Könner, meiner Meinung entsprechend eher Rockblueser als Bluesrocker, eben ein Mann mit Zukunft und Methode.
Das brauchen wir dringend in der Sparte Rock!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Dirk Ballerstädt