PHOENIX EFFECT - Phoenix Effect
Mehr über Phoenix Effect
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Insomniac / Playground Music
- Black Art
- Euphoria
- Killing The Afterglow
- A Light To Guide
- Babylon
- All 4 Nothing 4 All
- Mask Of Sanity
- Into Flame
- Sugarcoated Illusions
- Stand Your Ground
Bunter Alternative-Potpourri
Mehr davon! Wovon? Na, von diesen finnischen Bands, die nicht typisch finnisch klingen, und denen das Finnvox Studio noch nicht die Identität geraubt hat. Ein Blick auf die Szene der tausend Seen bestätigt in den letzten Monaten eine erstaunliche, sehr positive Entwicklung, die den Suomis wieder die Chance gegeben hat, eine eigene musikalische Identität zu bekommen - und diese liegt anno 2010 fernab von Flitzefinger-Geschichten auf den Instrumenten der Firma Korg.
PHOENIX EFFECT gehören ebenfalls zu den Bands, die ihren Anteil dazu beitragen, dass die Szene ein anderes Gesicht bekommt - und das bereits auf dem Debüt "Cyanide Skies" mit Erfolg. Das Quartett legt ein gutes Jahr nach dem Release des Erstlings mit einem noch überzeugenderen Album nach, dem man zwar eine gewisse Massentauglichkeit nachsagen kann, welches aber dennoch einen sehr individuellen Ansatz verfolgt. Das Material orientiert sich an verschiedenen Strömungen der alternativen Musik, hat phasenweise sogar einen experimentellen Charakter, bleibt aber kompakt und leicht zugänglich, manchmal sogar auf einem grenzwertigen Streifzug an der Grenze zur Popmusik. Dass Kapellen wie SUNRISE AVENUE beispielsweise ins Gerede kommen, wenn es so ruhig zugeht wie in 'Babylon' kann man daher auch nicht verhindern - allerdings würde man als qualitätsbewusster Hörer jederzeit den Herrschaften von PHOENIX EFFECT den Vorzug geben. Denn insgeheim steckt selbst in den Mainstream-Geschichten ein Funke von Eleganz.
Letzteres lässt sich schließlich auch für die epischeren Tracks von "Phoenix Effect" sagen, gerade zum Ende des Albums. Zwar ist der Pomp-Faktor eines Songs wie 'Into Flame' relativ bedenklich, kann jedoch mit außergewöhnlichen Stücken wie 'Sugarcoatd Illusions' und vor allem 'Stand My Ground' wieder kompensiert werden. Hier zeigt die Band vor allem auch künstlerisches Potenzial auf dem Scheideweg zur progressiven Musik - und es gefällt auf Anhieb. Diese innovativen Momente sollten sich die Finnen dann auch für ihr drittes Album mitnehmen, sollte sich die Legende von Erfolg und Misserfolg tatsächlich mit der nächsten Platte bewahrheiten. Dafür darf man hier und dort vielleicht auch die pathetischen Elemente streichen, damit das Gesamtbild endgültig rund wird. Doch angesichts der vielen guten Songs von "Phoenix Effect" will man nicht nachkarten; PHOENIX EFFECT sind nämlich definitiv auf einem guten Weg.
Anspieltipps: Euphoria, All 4 Nothing 4 All
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes