PHOENIX MOURNING - When Excuses Become Antiques
Mehr über Phoenix Mourning
- Genre:
- Emocore
- Label:
- Metal Blade / SPV
- Release:
- 21.04.2006
- Across Twenty-Six Winters
- Contrast
- Niche´
- One January Morning
- When The Sky Falls
- From Afar
- A New Decor
- Etched
- The Ornament
- Waiting For The King
- My Future Actress
- Glasskiss
- 12.5
Laut Wikipedia lautet die genaue Bedeutung von mourning folgendermaßen: "Mourning is in the simplest sense synonymous with grief over the death of someone."
Das trifft´s irgendwie auf den Punkt, denn die Jungs zocken auf ihrem aktuellen Output "When Excuses Become Antiques" Metalcore, der seinen Höhepunkt längst hinter sich gelassen hat. Ob aus dem Grund nun unbedingt Trauerstimmung angesagt ist, steht wiederum auf einem anderen Blatt. Fakt ist aber, dass die Mischung aus UNEARTH, einer Prise Emo und mehrstimmigen, melodischen Harmoniegesängen, die man eigentlich von BAD RELIGION kennt, gut Hand in Hand gehen. Will heißen: Was da aus den Boxen wummert, streichelt einem eher die Lauschlappen wie eine frische Frühlingsbrise. Trübsal blasen ist hier absolut nicht angesagt.
Natürlich pfeift uns hier - um mal bei der Bildersprache zu bleiben - auch ein ordentlicher Herbststurm entgegen, aber direkt im Anschluss folgt ein melodischer Part, so dass (fast) jeder auf seine Kosten kommt. Gleich der zweite Song 'Contrast' dürfte in dem einen oder anderen Rockclub zu seinem wohlverdienten Einsatz kommen. Während der eine Sänger sich die Kehle wund keift, ist der andere damit beschäftigt, mit seinem harmonisch-melodischen Organ einen Gegenpart darzustellen. Quasi Ying und Yang in CD-Form.
Ähnlich verhält es sich mit 'From Afar', das vom Refrain her schon fast Soilwork'sche Züge aufweist, wohingegen 'Etched' mit seiner Klatscheinlage am Anfang positiv aus dem Rahmen fällt. Auch hier wurden refraintechnisch keine Gefangenen gemacht, wobei in der Mitte ein kurzer Balladenpart miteingebaut wird, um danach in ein cooles Riff überzugehen. Mein absolutes Highlight ist jedoch 'My Future Actress', wo einem gegen Ende hin eine Mördergitarrenharmonie sanft die Ohrläppchen streichelt, die einen mindestens zehn Zentimeter vom Erdboden abheben lässt.
Da auch ansonsten an der Scheibe nichts auszusetzen ist, kann ich sie bedenkenlos Emo-Fans mit einem Hang für schon fast kitschige Melodien ans Herz legen. Ob ihr damit euer inneres Chi auspendeln könnt, ist eine andere Sache, aber ein knapp 55-minütiger musikalischer Sonnenschein hat auf jeden Fall auch was für sich.
Anspieltipps: Contrast, From Afar, Etched, My Future Actress
- Redakteur:
- Tolga Karabagli