PICA FIERCE - Reptile
Mehr über Pica Fierce
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Decadance
- Reptile
- The Weight Of Condemnation
Norwegischer Thrash Metal, Klappe, die dritte. Das Motto "Qualität statt Quantität" greift bei kaum einer anderen Band so deutlich wie bei PICA FIERCE. Drei Demoscheiben mit je drei Songs hat man mittlerweile auf der Habenseite, womit die Zeit eigentlich absolut reif für ein Langeisen wäre, zumal das Potenzial vorhanden zu sein scheint, auch acht bis zehn Songs auf hohem Niveau hinzubekommen. Nur leider ist das eben nicht immer so ganz einfach, wenn man noch keine Plattenfirma für sich gewinnen konnte.
PICA FIERCE präsentieren sich auf ihrem dritten Miniwerk merklich gereift, die Songs klingen durchdacht und sind songschreiberisch richtig gelungen. Dabei sind die Stücke allesamt schon älteren Datums, 'The Weight Of Condemnation' ist sogar der erste PICA FIERCE-Song überhaupt (aus dem Jahre 2000).
Nach dem gradlinigen, aber auch ein wenig unspektakulären "Urbania"-Demo (2001) und dem etwas experimentell angehauchten "Spiral Of Violence" (2002) präsentiert man mit "Reptile" nun das bisher stärkste Werk, das aber leider wieder nur drei Songs umfasst. Man tendiert dabei einen Tick in Richtung Melodic Death, aber insgesamt gibt's hier einfach fetten und variablen Thrash Metal auf die Lauscher. Dabei sind 'Decadance' und 'The Weight Of Condemnation' sogar absolut fetzige Ohrwürmer geworden.
Die "Reptile"-Songs sind melodisch genug, damit sie nicht eintönig rüberkommen, haben aber auch genug Tempo und Power zu bieten, sodass auch ein entsprechender Härtefaktor in hohem Maße gewährleistet ist.
Die Produktion ist im Gegensatz zu den beiden Vorgängern richtig stark, geboten werden drei ausgefeilte Thrash-Metal-Songs, die aber trotzdem gut auf den Punkt kommen. Genauso stelle ich mir Thrash Metal anno 2004 vor. Klingt nicht antiquiert, biedert sich aber trotzdem keinesfalls an der NuMetal/NeoThrash-Szene an und hat viel Abwechslungsreichtum und zündende Arrangements zu bieten.
Neben den drei Songs gibt's auf "Reptile" auch noch ein Video zum gleichnamigen Song zu bestaunen, das in einer abgedunktelten Halle abgedreht wurde. Während man auf einen Plattenvertrag hofft, arbeiten PICA FIERCE nebenbei übrigens noch an einer Metaloper zusammen mit Jorn Lande (MASTERPLAN, ARK), die sich um "Faust" drehen soll. Klingt ziemlich interessant, wie ich finde.
Im Grunde sehe ich diese Mini-CD mit einem lachenden und einem weinenden Auge. So gut "Reptile" auch ist, jetzt wäre ein Langeisen von den Norwegern mal ganz schön, damit sie meinen Verdacht bestätigen können, dass sie auch dann eine eindrucksvolle Leistung abliefern werden.
Anspieltipps: Decadance, The Weight Of Condemnation
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer