PIERCE THE VEIL - The Jaws Of Life
Mehr über Pierce The Veil
- Genre:
- Pop / Punk
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Fearless Records
- Release:
- 10.02.2023
- Death Of An Executioner
- Pass The Nirvana
- Even When I'm Not With You
- Emergency Contact
- Flawless Execution
- The Jaws Of Life
- Damn The Man Save The Empire
- Resilience
- Irrational Fears
- Shared Trauma
- So Far So Fake
- Fractures
Angekommen im belanglosen Synth-Pop.
Als die neue Platte der Post-Hardcoreler PIERCE THE VEIL auf meinem Schreibtisch landete, musste ich erst einmal schmunzeln. Auslöser war die Erinnerung an die Rezension meines Kollegen Peter Kubaschk zum Vorgänger "Misadventures", in der er das Material als "Sommerhits für Teenager" bezeichnete. Auch ich muss zugeben, dass mir der Wechsel weg vom Post Hardcore hin zu poppigeren Sounds, den die Amerikaner mit ihrem damligen vierten Langdreher vollzogen, nicht wirklich gefallen hat. Umso gespannter bin ich daher auch, wohin die Reise über sechs Jahre später mit "The Jaws Of Life" gehen wird.
Doch schon der Opener 'Death Of An Executioner' macht schnell klar, dass der mit Gold gefüllte Topf am Ende des PIERCE THE VEIL-Regenbogens wohl der Durchbruch im Mainstream-Sektor ist, denn mit Post Hardcore hat das hier wirklich überhaupt nichts mehr zu tun. Die Gitarren sind inzwischen großteils in den Hintergrund getreten und müssen sich das Rampenlicht mit poppigen Synthesizern teilen und auch der Gesang wurde durch den Autotune-Fleischwolf gedreht. Wenigstens die Drums versprühen noch ein bisschen Rock-Flair, doch auch das kann die belanglose Nummer in meinen Ohren nicht retten. Immerhin geht 'Pass The Nirvana' im Anschluss als poppiger Punker durch, der sogar vereinzelt an die Screamo-Vergangenheit denken lässt und neben einer coolen Hookline zumindest ein paar coole Gitarren aufzubieten hat.
Leider bleibt das aber auch ein letztes Aufbäumen, das Fans des Frühwerks nur unnötig Hoffnung macht, denn spätestens mit 'Even When I'm Not With You' hält auf "The Jaws Of Life" endgültig die belanglose Synth-Pop-Keule Einzug. Damit macht sich die Band so austauschbar, dass sie wohl zwischen der aktuellen Chart-Berieselung kaum auffallen würde und das lässt mich ernsthaft hinterfragen, ob PIERCE THE VEIL überhaupt noch eine Relevanz für unser Magazin hat. Gerade wenn ich aber schon drauf und dran bin, die Scheibe endgültig aufzugeben, liefern der Titeltrack und 'Damn The Man Save The Empire' noch einmal ein paar solide Gitarrentöne ab, die mir in Relation zu anderen Punkbands zwar auch nicht die Gänsehaut auf den Nacken treiben, aber zumindest wieder ein wenig Spaß machen.
Drei Lichtblicke reichen aber am Ende nicht aus, um mir "The Jaws Of Life" in irgendeiner Form schmackhaft zu machen, sodass ich für mich auch beschlossen habe, dass meine Reise mit PIERCE THE VEIL nun endgültig zu einem Ende gekommen ist. Sollte euch aber der Wandel auf "Misadventures" gefallen haben, dann dürfte euch auch das fünfte Album gefallen und ihr könnt meiner Wertung sicher noch einmal einen oder zwei Punkte hinzuaddieren. Ein Meisterwek ist die Platte aber auch in poppigen Gefilden nicht.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs