PIESKA - Euphoria
Mehr über Pieska
- Genre:
- Indie
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Finest Noise / Radar
- Release:
- 26.09.2011
- All Of You
- Morning Sorry
- Lady Love
- Snooze
- Clown
- Euphoria
- Red
- Shadows
- Never Poor
- Liebe
Wunderschöne Melodien, entspannter Indie-Sound
PIESKA ist die Hauptspielwiese des Münchener Schauspielers und Multiinstrumentalisten Bernhard Piesk, der unter diesem Pseudonym bereits ein Album namens "Pimpiki" aufgezeichnet hat. In seiner Kreuzberger Wohnung hat sich der Wahl-Berliner nun allein verschanzt, um mit einem Wust an Instrumenten seinen zweiten Singer/Songwriter-Akt umzusetzen - und damit auch eine fabelhafte Melange aus chilligen, relaxten Rocksounds, Piano-Momenten und dezent klassisch versetzten Pop-Songs zu kreieren.
"Euphoria" ist entgegen der im Titel eröffneten Suggestionen allerdings ein sehr introvertiertes Stück Musik, das vornehmlich von seinen wunderschönen, auch ausladend inszenierten Melodien lebt. Die leichte Folk-Stimmung im Opener 'All Of You', die akustisch-epischen Gedanken in 'Morning Sorry' oder der verträumte Lounge-Sound in 'Lady Love' - all das spricht von kompositorischer Klasse und einer absoluten Fokussierung auf die wesentlichen Elemente der Musik. Dabei ist "Euphoria" ein weitestgehend vielseitiges Album, bei dem Piesk auch gelegentlich auf vergleichsweise außergewöhnliche Instrumente wie das Akkordeon oder das Cello zurückgreift. Entgegen der ersten Vermutungen bläht PIESKA seine Kompositionen aber niemals auf, streut zwar ein wenig Pathos, unterstreicht aber in nahezu jeder Nummer, inwieweit in der Ruhe auch tatsächlich die Kraft liegt. Stücke wie 'Euphoria' oder 'Never Poor' klopfen an der Pop-Pforte, 'Liebe' und 'Shadows' sind außerordentlich balladesk, doch immer wieder wehrt sich das Album erfolgreich gegen den Abrutsch in die Mainstream-Beliebigkeit. Dafür steckt, und das jederzeit spürbar, einfach zu viel Herzblut in dieser Platte.
Dennoch wird "Euphoria" wohl nur einem erlesenen Kreis vorbehalten bleiben, da PIESKA für eine Rock-Platte zu ruhig vorgeht, im Bereich des Singer/Songwriter-Metiers hingeegen zu stark auf die Piano-Melodien ausgerichtet ist. Unterm Strich ist das Album jedoch ein echtes Genießerstück, bei dem man im Übrigen auch froh darüber sein kann, dass es nach einer guten halben Stunde ein Ende findet - im gegensatz zu all den vergleichbaren Platten, die in der doppelten Zeit mit ebenso viel Füllmaterial langweilen.
Anspieltipps: Shadows, Morning Sorry, Liebe
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes