PILGRIMZ - Boar Riders
Mehr über Pilgrimz
- Genre:
- Alternative / Rock / Hardocre / Metalcore / Punkrock
- Label:
- I Scream Records
- Release:
- 20.06.2008
- Jimmy´s Castle
- Shake-A-Feather
- Boar Riders
- The Flick
- Drama King & Drama Queen
- King Or A Fool
- Prima Donnie
- Paramount
- The Caravan Was Only Bait
- The Artillery
Dänemark hat musikalisch was Neues am Start. Denn hier landet ein beachtenswertes Debütalbum auf dem musikalischen Markt, das teilweise wirklich etwas Neues bieten kann. <br />
Die dänische Band PILGRIMZ präsentiert auf ihrem ersten Album "Boar Riders" einen Mix aus Rock 'n' Roll, Hardcore und skandinavischem Metal und lässt sich so keinem Musikstil oder -genre richtig zuordnen. Aber das musikalische Zeug geht zum Teil so ab, dass ich das Prädikat Schweinegeprügel vergeben möchte! Und das meine ich als Kompliment. Das 'Geprügel' erklärt sich spätestens nach den ersten Takten des ersten Tracks 'Jimmy's Castle' von selbst; die 'Schweine' kommen durch das Coverartwork, das von R. Black stammt, der bereits für Musikgrößen wie BJÖRK, MISFITS und BILLY IDOL gemalt hat. Da kommt die Sau also nicht von ungefähr.
Trotz Nominierungen bei den dänischen Metalawards als Bester Lifeakt und prositiven Feedbacks bei der Presse hat es länger gedauert, ein Label zu finden. Aber bei I Scream Records hat es letztendlich geklappt, und was die Dänekejungs nun auf ihren zehn Tracks und mit einer Gesamtspielzeit von knapp 45 Minuten präsentieren, hat großes Potenzial.
Zentrum der Band ist sicherlich Sänger Max Vegas. Dessen kraftvolle Stimme liefert klare Shouts und Growling. Singt gut, klingt gut. Und musikalisch steht der Rest vom Quartett seinem Sänger in nichts nach; Nal, Herman und Aage bieten ihm mit Schlag- und Zupfwerk das nötige Fundament. Im und vor dem Studio hat man sich mit Jacob Hansen für die Produktion (er arbeitete, u. a. für VOLBEAT und HATESPHERE) und Tue Madsen fürs Mischen und Mastern (er arbeitete u.a. für HEAVEN SHALL BURN oder THE HAUNTED) zwei bekannte Namen mit ins Boot geholt.
So klingt die Platte beim ersten Anhören fett, frisch und neu. Doch leider schmälert sich dieser Eindruck schnell. Denn schon bald klingen die Songs mir teilweise zu ähnlich. Ich vermisse eine gewisse Dichte und Vielfalt im Songwriting, an der ich mich beim wiederholten Hören reiben könnte. Schon ab dem zweiten Track verlassen die Dänen den im ersten Song so genialen Stilmix wieder etwas. Jetzt dominiert mal der Rock 'n' Roll, mal der trashige Metal, und dann hat man über weite Passagen sehr klassischen Metalcore auf die Platte gepackt. Live ist das sicherlich sehr genial, aber für das Hören zu Hause fehlt mir der gelungene Mix in allen zehn Tracks. Das ist schade, lässt aber auf die nächste Platte hoffen. Bis dahin kann man sich mit "Boar Riders" aber solide die Zeit und die Gehirnzellen vertreiben.
Fazit: PILGRIMZ bieten neue Ansätze, die zu hören sich sehr lohnt. Ab und an blitzt wirklich musikalisch Neues aus den Tracks, die - schlechtestenfalls - als guter Durchschnitt zu bezeichnen sind. Technisch sauber, mit einem guter Sänger und somit im oberen Drittel ihres Genres anzusiedeln - das man so überhaupt nicht beschreiben kann und sich deshalb mal selber anhören sollte. Und ich werde diese Jungs sicherlich mal live sehen müssen ...
Anspieltipps: Jimmy´s Castle, Boar Riders, The Flick
- Redakteur:
- Christoph Maser