PINK CREAM 69 - Headstrong
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2017
Mehr über Pink Cream 69
- Genre:
- Hard Rock / Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers (Soulfood Music)
- Release:
- 10.11.2017
- We Bow To None
- Walls Come Down
- Unite And Divide
- No More Fear
- Man Of Sorrow
- Path Of Destiny
- Vagrant Of The Night
- Bloodsucker
- Whistleblower
- The Other Man
Gewohnte Großartigkeit aus Karlsruhe
Der Verfasser dieser Zeilen hat bekanntlich aus einigen Gründen ein sehr großes Faible für diese in Deutschland ansässige internationale Kapelle und freut sich daher jedes Mal auf neuen Stoff aus dem Hause PINK CREAM 69. Seit Erscheinen gehört "Sonic Dynamite" zu meinen sparten- und bandübergreifenden All-Time-Faves und ein Gig der "In10sity"-Tour war der Beginn einer vierjährigen Beziehung. All das ist natürlich nun schon ein paar Jahre her, dennoch ist die Band immer noch aktiv und hat seit Veröffentlichung der oben genannten Scheibe tatsächlich auch nie etwas annähernd Schwaches veröffentlicht. Außerdem hat man damals den einzig richtigen Schritt gemacht und Ur-Sänger Andi Deris an die Kollegen von HELLOWEEN "verliehen". Stattdessen wurde mit David Readman einer der für mich besten Sänger der Rock- und Metal-Szene (und darüber hinaus ist der Mann einfach verflucht sympathisch!) verpflichtet. Und dies hat, meiner bescheidenen Meinung nach, der Band gut getan und sie von einem soliden bis gutklassigen Rock-Act zu einer der besten deutschen Melodic-Metal-Bands, nein, zur BESTEN deutschen Melodic-Metal-Band befördert.
Wer nun aber mit den letzten Werken der Jungs nichts anfangen kann, darf nun gerne dieses Review überspringen, denn es bleibt alles beim alten. Wie vorher auch setzt man auf tolles Melodieverständnis, die richtige Dosis zwischen nach vorne preschenden Songs und Midtempo stimmt; und dass man Balladen schreiben kann, hat man mit dem Jahrhundertsong 'Let The Thunder Reside' (zu finden auf "Sonic Dynamite") gezeigt und beweist man auch heute mit dem tollen 'Vagrant Of The Night'. Wer nur ein Fünkchen Gefühl in der schwarzen Seele hat, sollte sich diesen Gänsehaut erregenden Wahnsinnssong antun und vor Freude heulen. Gottverdammt, was man mit Akustikgitarre, einem gefühlvollen Edelsolo und dieser Großtat an Stimmvolumen anstellen kann.
Etwas schade ist die Tatsache, dass nach dem furiosen Eröffnungsdoppel 'We Bow To None' und 'Walls Come Down' an dritter Stelle das getragene 'Unite And Divide' steht, welches meines Erachtens das Lowlight der Scheibe darstellt: Irgendwie fehlt bei dem Song der Biss, das Teil plätschert eher dahin und erzeugt tatsächlich fast Langeweile. Dass man es besser draufhat, zeigt der übernächste Song 'Man Of Sorrow', der alle Stärken der Band bündelt und eines der vielen Highlights der Scheibe darstellt.
Dass dann gerade zwischen einem getragenen, mit balladesken Elementen gespickten Song und einer RICHTIGEN Ballade ein Song steht, der mit fast schon thrashigen Gitarren aufwartet, zeigt mal wieder das Selbstverständnis der Pinkies. Der Song haut mit voller Wucht ins Mett und wartet dann wieder mit diesen typischen, wunderbaren Melodien auf. Für mich der Beweis dafür, dass Melodic Metal nicht unbedingt etwas mit diesem symphonischen Quatsch zu tun haben muss, der einem zu 99% vorgesetzt wird.
Als Fazit bleibt die Behauptung weiter oben bestehen: PINK CREAM 69 ist die beste deutsche Melodic-Metal-Band, und den Beweis dafür haben sie mit "Headstrong" einmal mehr erbracht. Etwas schade, dass neben dem oben genannten Track das an vorletzter Stelle platzierte 'Whistleblower' ebenfalls nicht ganz mitzureißen vermag (obwohl gerade die Gesangsmelodien wieder mal großartig sind), ansonsten hätte unter diesem Review eine bombenfeste 9 gestanden. Für eine verdammt gute 8.5 reicht es aber auf jeden Fall aus, ebenso wie für einen unbedingten Befehl, die Platte sofort bei Erscheinen online oder offline zu kaufen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Michael Meyer