PITBULLS IN THE NURSERY - Lunatic
Mehr über Pitbulls In The Nursery
- Genre:
- Prog-Death
- Label:
- Black Lotus/Soulfood
- Release:
- 24.02.2006
- Lente Agonie
- Lunatic Factory
- W. Crew
- Impact
- Corrupt TV
- Strong
- Antagony
- Calibrated
- Monkey's Masturbation
- La Norme
- In My Veins
Ihr denkt, dass eine Gerade nicht unbedingt die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist? Kreise sehen bei euch aus wie Quadrate? MESHUGGAH und DEATH haben auf ewig einen Ehrenplatz in eurem Regal? Wenn ihr all das bejahen könnt, solltet ihr mal PITBULLS IN THE NURSERY unter die Lupe nehmen. Den Franzosen gelingt nämlich das Kunststück, die musikalische Essenz der beiden genannten Bands zu bündeln, so dass die Songs ihres Debüts klingen, als ob Chuck Schuldiner mit Fredrik Thordendal jammt. So kann man sowohl die kalt-mechanische Atmosphäre der Schweden als auch das grandiose Prog-Songwriting von "The Sound Of Perseverance" ausmachen. Und genau wie die Tracks des DEATH-Schwanengesangs bleibt auch das Material von "Lunatic" trotz der verschachtelten Arrangements jederzeit nachvollziehbar und entwickelt eine wahre Sogwirkung.
Nach dem atmosphärischen Intro 'Lente Agonie' geben 'Lunatic Factory' und 'W. Crew' die Marschroute für eine knappe Stunde Techno-Death mit Klasse vor: Blasts, jazzige Clean-Gitarren, Nackenbrecher-Parts, apokalyptische Harmonien, böses Gegrunze. Hier ist alles drin, was Spaß macht! Und auch mit zunehmender Dauer des Silbertellers geht den Jungs die songschreiberische Puste niemals aus. Clevererweise gibt's genau bei Halbzeit eine Verschnaufpause in Form des chilligen 'Antagony', das den Puls für zweieinhalb Minuten etwas zur Ruhe kommen lässt, bevor das Kreativitätsfeuerwerk 'Calibrated' die Scheibe wieder eindrucksvoll auf Freak-Kurs bringt.
Auf dieser Platte kann man auch nach zig Hördurchgängen noch Neues entdecken. Und am besten zieht ihr euch dieses Geschoss über Kopfhörer rein, um die zahlreichen Feinheiten, die in den Tracks stecken, gänzlich zu erfassen. Speziell der von Sitar-Klängen durchzogene und sich immer weiter steigernde Hidden Track erstrahlt so in voller Pracht und lässt den Hörer zum Abschluss sanft entschweben.
Wenn ich Erbsenzählerei betreiben würde, könnte ich anführen, dass die Snare teilweise etwas blechern klingt. Aber wie egal ist das bitte, wenn der Longplayer gleichzeitig mit ausnahmslos geilen Songs bestückt ist, die klinisch-futuristisch (was mit Sicherheit so gewollt ist), aber sehr gut produziert auf den Hörer zusteuern? Mir ist es verdammt schnuppe, und an meiner klaren Kaufempfehlung für "Lunatic" ändert das sowieso nichts. Über PITBULLS IN THE NUSERY wird noch zu reden sein; da bin ich mir sehr sicher. Unbedingt zugreifen!
Anspieltipps entfallen, weil das Album am Stück gehört werden muss!
- Redakteur:
- Oliver Schneider