PLATITUDE - Secrets Of Life
Mehr über Platitude
- Genre:
- Neo Classic Melodic Metal
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 10.03.2003
- Deception
- Just One Try
- Dance Thru The Fire
- Memories
- Anima
- Last Sunset
- Raining Tears
- Secrets Of Life
- Illusions
- Evil Sky
Ein tolles Cover ziert die mir vorliegende CD, aber ehrlich gesagt finde ich den Bandnamen PLATITUDE ziemlich ungünstig gewählt. Vielleicht sind die Jungens auch nur ehrlich, denn auf ihrem Debutalbum "Secrets Of Life" werden zahlreiche Platitüden vom Stapel gelassen. Die sieben(!) jungen Herren aus Schweden eifern ihren Vorbildern MALMSTEEN, STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA, EDGUY und SYMPHONY X dermaßen nach, dass jegliche Eigenständigkeit auf der Strecke bleibt. Wenn man jedoch weiss, dass das Alter der Bandmitglieder zwischen 16 und 21 Jahren liegt, dann kann man das nachvollziehen.
Auf "Secrets Of Life" bekommt der Hörer Melodic Metal mit progressiven Einsprengseln und klassischen Zitaten geboten und das auf einem annehmbaren Niveau. Obwohl mache Arrangements noch etwas hölzern klingen, bieten die meisten Songs eine solide Grundlage für, zum Teil, richtig gute Melodien. Leider kommt man an den üblichen Kinderliederrefrains nicht vorbei, was viele jedoch begrüssen werden. Sänger Erik Blomkvist hat eine tolle Stimme, die eine schöne, dreckige Schmutzspur hinterlässt und am besten gefällt, wenn sie in mittleren Tonlagen agiert, was jedoch leider dem hohen Gesang hinten ansteht. Warum die Band zwei Gitarristen und zwei Keyboarder hat ist mir ein Rätsel. Ich kann mir das nur durch das junge Alter der Musiker erklären, weil man ja gerne seinen besten Kumpel mit in der Gruppe hat. Im Sound macht sich diese "große" Besetzung jedoch nicht bemerkbar. Produziert wurde "Secrets Of Life" von Tommy Hansen, der ja auch schon mit Bands wie HELLOWEEN und PRETTY MAIDS zusammen gearbeitet hat. Der Sound ist entsprechend gut und transparent, was mir jedoch wiedermal auf den Senkel geht, sind die 08/15 Drum-Trigger-Sounds, aber die scheinen in dieser Musikrichtung total hip zusein. Jedoch verhindern sie ein eigenes Klangbild und das ist dann ein weiterer Grund, warum PLATITUDE so klingen wie etliche Bands vor ihnen, was natürlich der geneigte Fan wiederum begrüsst.
Fans von semi-progressivem, klassisch inspiriertem, melodischem Metal kommen an PLATITUDE nicht vorbei, ich würde mir ein bischen mehr Mut zur Eigenständigkeit wünschen.
Anspieltipps: Dance Thru Fire, Memories, Illusions
- Redakteur:
- Georg Palm