PLENTY OF NAILS - Aus Schatten gerissen
Mehr über Plenty Of Nails
- Genre:
- Death Metal / Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 28.07.2014
- Der Gleisschlitzer
- Tiefer
- Memorandum
- Der Irrsin
- Lust
- Rache
- Sieben
- Fluch der Zeit
Brutales aus Norddeutschland.<br />
Doom Death aus deutschen Landen, noch dazu in deutscher Sprache gegrunzt? Bei dieser Vorstellung wird mir zunächst bange, denn hier kann sehr viel schief gehen. Doch bereits nach wenigen Takten des Openers 'Der Gleisschlitzer' atme ich erleichtert auf. Denn "Aus Schatten gerissen", das Albumdebüt von PLENTY OF NAILS, umschifft souverän die vielen Klippen auf dem gewählten Kurs und läuft nach sechs Liedern und einem gesprochenen Outro sicher in den musikalischen Hafen ein. Bis dahin bekommt der geneigte Hörer wuchtige Riffs und einen brutalen Groove um die Ohren gehauen, durchsetzt von einigen akustischen Akzenten, leisen Tönen und schönen Melodien, die den schweren und aggressiven Parts erst Recht ihre Kraft verleihen. Darüber tobt sich Frontmann Simon Wannick mit seinem tiefen Organ aus. Der Gesang ist gut akzentuiert und wirkt nie angestrengt, was das Verständnis der Texte für Death-Metal-Verhältnisse geradezu leicht macht.
Die Texte sind dann auch angenehm klischeefrei und sprachlich deutlich über dem angesiedelt, was man oft im deutschsprachigen Metal zu hören bekommt. Hier ist offensichtlich jemand am Werk, der seine Sprache ebenso gut beherrscht wie sein Instrument. Die Band hat für "Aus Schatten gerissen" den passenden Sound gefunden, druckvoll und brutal, ohne dabei künstlich aufgeblasen zu klingen, rauh und roh, ohne dabei an Power einzubüßen. Hier wie auch bei den Songs hört man PLENTY OF NAILS die Erfahrung von einer Dekade gemeinsamem Musizieren an. Als Anspieltipp möchte ich den Kracher 'Memorandum' ins Feld führen, klar der beste Song des Albums und würde der Scheibe nach hinten hinaus nicht ein weiterer Song dieser Güte fehlen, wäre hier notentechnisch auch noch mehr drin gewesen. Fans von wuchtigem Death Metal mit Doom-Schlagseite sollten der Band unbedingt ein Ohr leihen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst