PORN - No Monster's In God's Eyes - Act III
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- Genre:
- Industrial Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Soulfood
- Release:
- 27.03.2020
- Dead In Every Eyes
- High Summer Sun - Part 1
- A Lovely Day
- Low Winter Hope - Part 1
- In An Endless Dream
- Low Winter Hope - Part 2
- Sky Outside
- High Summer Sun - Part 2
- Some Happy Moments
- God's Creatures
- Low Winter Hope - Part 3
- Among Dark Red Roses
- Mr. Strangler's Last Words
Das Ende.
First of all: Der Bandname hat prinzipiell nichts mit Pornografie zu tun, sondern leitet sich vom 1984er THE CURE-Album "Pornography" ab. Aber dies nur am Rande. Das vorliegende Werk ist der dritte und letzte Akt der Geschichte um Mr. Stranglers, den wir 2017 mit "The Ogre Inside" kennengelernt und im vergangenen Jahr mit "The Darkest Of Human Desires" weiterverfolgt haben. Nun also wartet der von allen als Monster betitelte Protagonist im Gefängnis auf den elektischen Stuhl, seine Gelüster-Odyssey hat ein Ende genommen, abschließend richtet Mr. Stranglers letzte, mahnende Worte an die Zuhörer.
PORN aus Lyon erzählt die, wie ich finde, äußerst spannende Lebensgeschichte eines gestörten, aber nicht minder faszinierenden Mannes, der als Bestie in Menschengestalt mordet, massakriert und seinen gestörten Gelüsten freien Lauf lässt. Und welche musikalische Richtung könnte hierbei besser passen als vom Gothic Metal beeinflusster Industrial, bei dem jede noch so verquere Nervenbahn äußerst authentisch und passend vertont wird. Mr. Stranglers wird letztendlich geschnappt und sein Werdegang findet nach insgesamt 32 Akten ein Ende.
Dass THE CURE Pate für den PORN-Sound steht, dürfte auf der Hand liegen. Doch auch Einflüsse von MARILYN MANSON, ROB ZOMBIE, SISTERS OF MERCY, NINE INCH NAILS, STATIC X und selbst TYPE O NEGATIVE sorgen für eine äußerst düstere Klangfarbe. Mal wird es etwas elektronischer, mal erzählen klirrend kalte Gitarren das Konzept am ehrlichsten, und dank der doch außergewöhnlichen Gesangsstimme von Philippe Deschemin steckt natürlich auch sehr viel Wahnsinn im Detail.
Im direkten Vergleich ist der dritte Akt wohl der gelungenste, erzählt er doch etwas flüssiger und zielstrebiger die Geschichte Mr. Stranglers zu Ende. Songs wie 'A Lovely Day', 'In An Endless Dream' und 'Some Happy Moments' halten den Spannungsbogen in den oberen Bereichen, und legt man alle drei Akte zusammen, ließe sich sogar eine kleine Spur Sympathie und Mitleid für den Wolf im Schafspelz nach seinen letzten Worten hegen. Auch wenn musikalisch an einigen Stellen die letzte Zielstrebigkeit fehlt und nicht alle Songs auf gleicher Basis zünden, so ist es das Konzept in seiner Gesamtheit, das mich packt. Hier wurden seitens PORN sehr viele Ideen sehr gut umgesetzt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp