POSITHRONE - Necropoles
Mehr über Posithrone
- Genre:
- Gothic Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Sleaszy Rider
- Release:
- 03.12.2009
- Intro (La Follia Infernale Pt. I)
- We Are The Way
- Cybernetic Unions
- White Sun
- Prodigal Soul
- Gen-Errator
- Alpha Galaxia
- The Winter (Intermezzo)
- Necropolitan Day
- Outro (La Follia Infernale Pt. II)
Somewhere Out In Space
POSITHRONE könnten als erstklassige Kopie von SAMAEL durchgehen, hätten die Österreicher ihre Hausaufgaben gemacht und ihren experimentellen Faden nicht zu oft aus der Hand gegeben. Auf dem aktuellen Album "Necropoles" schwebt das Quartett dem Titel entsprechend zwischen den Polen, gibt sich spacig und finster, weiß aber auch um die Wirkung eines guten epischen Gothic-Metal-Songs, wie ihn TIAMAT zu "Wildhoney"-Zeiten geprägt und etabliert haben. Der Haken an der Geschichte: Ein Großteil des auf "Necropoles" Vollbrachten beinhaltet einige dilletantische Züge, die schlichtweg von fehlender Reife zeugen. Das an die schweizerischen Szene-Begründer erinnernde 'We Are The Way' beispielsweise dringt einfach nicht durch, das von symphonischen Melodien aufgepustete 'Cybernetic Unions' wiederum kommt relativ kitschig daher. Und mit dem Versuch, einen Dark-Wave-Song mit metallischen Gitarren auszustatten, legen sich ddie Österreicher selber ein Ei.
Erst mit 'Prodigal Soul' - hier greift dann besagter TIAMAT-Vergleich - kommt die Platte an einen Punkt, den man akzeptabel und anständig schimpfen kann. Der Melodieaufbau, aber auch die Performance wirken souveräner und kompakter und nicht wie ein radikaler Streifzug durch die kontrastreichsten Finster-Metal-Genres. 'Alpha Galaxia' nimmt die vorangegangenen Ideen sogar gekonnt auf, schleppt sich aber leider auch wieder größtenteils ereignislos voran - und das ist eben auch das zentrale Problem: Es wird reichlich gewildert, viel probiert, aber eben nichts Effektives, geschweige denn Eindringliches produziert. Hinzu kommt schließlich noch die verschobene Produktion, in deren Mix der ganz ordentliche Gesang phasenweise untergeht. Aber dies ist in der grundsätzlichen Kritik an "Necropoles" eigentlich auch nur ein Randthema.
POSITHRONE haben sie eigentlich, die guten Ideen und Ansätze, irgendwo auch den Mut, etwas anderes zu probieren. Das Resultat bleibt jedoch über weite Strecken dürftig, hier und dort womöglich zu gewöhnungsbedürftig und polarisierend, scheitert aber alles in allem in erster Linie an der fehlenden Konsequenz, mit dern einige theoretisch originelle Geschichten umgesetzt wurden.
Anspieltipps: Prodigal Soul, Necropolitan Day
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes