POST-MORTEM - Monumental Pandemonium
Mehr über Post-Mortem
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Great Dane
- Release:
- 29.04.2022
- Abyssus Abyssum Invocat
- Genocider
- Skin Of My Enemy
- Mountain Of Skulls
- Opening Of The Underworlds Gates
- The Pure Terror
- Cryptic Revelations
- Arallu Imperator
- Soul Inquisitor
- Altar Of Inner Ghouls
- Graviora Manent
- Massive Decimation
Zu hohe Erwartungen?
So richtig an Fahrt aufnehmen konnte die Karriere POST-MORTEMs noch nicht, was einerseits sicherlich am im Metal-Zirkus inflationären Bandnamen, andererseits aber an bisher nur einem veröffentlichten Studioalbum liegt. Und das will in der 27-jährigen Bandgeschichte der Todesmetaller aus Frankreich schon einiges heißen. Zwar gab es von 2008 bis 2012 eine kleine Pause, doch bis auf zwei kleine EPs zu Beginn der 00er Jahre und dem "God With Horns"-Debüt von 2016 haben die Mannen um Frontwüterich Xavier noch nicht viel zustande gebracht.
Mit "Monumental Pandemonium" steht sechs Jahre später also nun Album Nummer zwei in den Startlöchern und bietet ordentlichen, aber keineswegs revolutionären Death Metal der mal rasenden, mal brutalen, mal groovenden Sorte, der nach dem zwar unheilvollen, aber viel zu langatmigen 'Abyssus Abyssum Invocat'-Intro seine Fratze gen Tageslicht drückt. Wer an Death Metal made in France denkt, zieht automatisch Vergleiche mit GOJIRA, BENIGHTED oder CARCARIASS. Doch wenn die einen in bester ATHEIST-Manier die Fetzen fliegen lassen, zu den heißesten Acts der Szene gehören oder gekonnt in den Grindcore schielen, wagen sich die anderen, nämlich die vier POST-MORTEM-Jungs an eher ausgetretene Pfade des Old-School-Geknüppels.
Aber anders als bei CANNIBAL CORPSE oder MEMORIAM fehlt es bei POST-MORTEM und "Monumental Pandemonium" am Besonderen, am speziellen Wiedererkennungswert in einer ehrlicherweise sehr üppig besetzten Sparte. Sicherlich gurgelt Xavier fein die Texte ins Mikro, mal wird das Tempo verschleppt, mal grooven sich die Jungs ordentlichen einen zurecht, mal treten sie das Gaspedal wieder durch, nur um abschließend wieder von vorne zu beginnen. Natürlich sind Songs wie 'Genocider' auch ob des augenzwinkernden Textes, 'Opening Of The Underworlds Gates', 'The Pure Terror' oder der Doppeldecker 'Arallu Imperator'/'Soul Inquisitor' für sich genommen ordentliche Wuchtbrummen, die – und das ist das große Problem – den Charme der Death-Metal-Stangenware versprühen.
Per se ist "Monumental Pandemonium" also ein in handwerklichen Bereichen ordentliches, in brutalen Bereichen gutes, aber in besonderen Bereichen, die eine höhere Benotung rechtfertigen, zu unscheinbares Album geworden, dem ich auch in Anbetracht der Wartezeit und der langjährigen Erfahrung der einzelnen Musiker schlichtweg mehr zugetraut hätte. Das nichts aussagende Artwork setzt dem Prozedere leider die Krone auf. Hier war mehr drin.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp