POSTHUMANBIGBANG - Jungle Eyes
Mehr über PostHumanBigBang
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Czar Of Crickets
- Release:
- 20.03.2020
- Cycles
- Homebound II
- Bury
- Bitter Tears
- Jungle Eyes
- Theme
- Coals
- Hate
- Still I Am
- Driftwood
- Off
Monumental und ziemlich überragend!
Das gesamte Portfolio des Bandsounds zu beschreiben, ist im Falle von POSTHUMANBIGBANG respektive des zweiten Albums der schweizerischen Post-Metal-Combo kaum möglich. Während sich die Band auf "Jungle Eyes" teilweise mit nahezu elegischen Soundscapes in eher entspanntere Gefilde zurückzieht, plant sie aus dem Hintergrund heraus ständig neue kurze Riffattacken, die zwar selten auf ein aggressives Niveau gehoben werden, an sich aber den eigentlichen Spannungsbogen beschreiben, der sich durch die elf Stücke des neuen Releases zieht.
Verborgene Melodien gehören heuer ebenso zum Repertoire der Eidgenossen wie radikale Umwälzungen in den stark angeproggten Arrangements, und wenn sich die Band auf das finstere sphärische Backing beruft, geht so mancher kalte Schauer herum, der einem mit reichlich Gänsehaut über den Rücken läuft, weil die Souveränität und Eleganz der Performance im steten Einklang mit der kompositorischen Klasse von "Jungle Eyes" steht. Lediglich einmal verliert die Band bewusst die Kontrolle und lässt sich im sinnbildlich 'Hate' betitelten Punker von einigen Hardcore-Reminiszenzen leiten, die einen willkommenen Kontrast zu der ansonsten eher konzentrierten, anspruchsvollen Darbietung von POSTHUMANBIGBANG stehen.
Unterm Strich hat "Jungle Eyes" aber ohnehin alles an Bord, was einen packenden Post-Metal-Silberling auszeichnen sollte, als da wären monumentale Klangstrukturen, massive Gitarrenwände und eine unglaublich wandelbare Stimme im Vordergrund, die zwar anfangs unscheinbar daherkommt, letzten Endes aber eines der vielen Highlights dieses Neulings bleibt. Streiten kann man sich lediglich über den gelegentlichen Synthie-Einsatz, der hier aber weitgehend reduziert wahrgenommen wird und die atmosphärische Dichte nur weiter fördert. Frontmann und Multiinstrumentalist Remo Häberli, der für weite Teile des Songwritings verantwortlich zeichnet, kann sich folglich auch selbst auf die Schulter klopfen, mit diesem Zweitling nicht nur einen großen Schritt nach vorne, sondern zugleich die Beförderung in die Weltklasse geschafft zu haben. "Jungle Eyes" ist somit im reizvollen Programm von Czar Of Crickets bestens aufgehoben und eine weitere Referenz in Sachen schweizerischen Modern Metals.
Anspieltipps: Bitter Tears, Jungle Eyes, Still I Am
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes