POSTMORTEM - Constant Hate
Mehr über Postmortem
- Genre:
- Death / Thrash Metal
- Label:
- War Anthem / Soulfood
- Release:
- 21.11.2008
- Are You Dead
- Suffer
- Killing Days (To Ottis)
- The Way Of The Knife
- Lobotomy
- Please God
- Revolution
- As The Blood Rushed Out Of Her Cutted Throat
- Hate, Kill, Destroy
- Can't Stop Killing
<p class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt; line-height: 150%;">Die Berliner Abrissbirne POSTMORTEM ist erneut im Dienst!</p>
Ich kann mich noch sehr gut an meinen ersten Höreindruck von POSTMORTEM erinnern. Ein Killer-Track mit dem Titel 'Albert "Cannibal" Fish' (vom 1997er-Konzeptwerk "The Age Of Massmurder") war es, der mich auf diese Formation aufmerksam werden ließ. Dieser wurde einst von den Machern des leider nicht mehr existierenden Audio-Zines "Zephyr's Odem" vorgestellt und entpuppte sich nachhaltig trotz seiner Brachialität als Ohrwurm der Sonderklasse.
Die Band selbst war jedoch schon zu jenem Zeitpunkt längst kein Newcomer mehr, sondern stand voll im Saft und existiert mittlerweile bereits seit nahezu 20 Jahren. Allerdings geriet der kreative Output der Berliner kurz vor der Jahrtausendwende ein wenig ins Stocken, so dass "Constant Hate" das erste "vollständige" Album der Jungs seit der 1998er Scheiblette "Repulsion" darstellt.
Untätig waren die Burschen dennoch keineswegs; so wurde im Jahr 2003 die EP "Join The Figh7club" in Umlauf gebracht, zu deren Gelingen auch Produzentenlegende Harris Johns sein Quäntchen beigetragen hat. An Gigs wurde bisher so ziemlich alles beackert, was die deutsche Metal-Landschaft an Möglichkeiten hergegeben hat. Von einem Auftritt in Wacken bis hin zu kleinen Clubgigs und einer im Vergleich zu den zahlreichen Festival-Gigs wohl nur schwach besuchten Tournee zusammen mit PRO-PAIN und CARNAL FORGE haben sich POSTMORTEM noch nie lange bitten lassen und dort, wo es ihnen möglich war, auch aufgegeigt.
Um den Fanscharen abermals die Chance zu geben, auch im heimischen Wohnzimmer ihren Klängen zu lauschen, haben POSTMORTEM ein erneut sehr sattes Brett im Angebot, das derben Thrash Metal und Death Metal der drückenden Art beinhaltet. Der Grooves wegen kommen dem Interessenten mit Sicherheit mehr als nur einmal auch BOLT THROWER in den Sinn, viel stärker ist der Bezug zu den Briten aber wohl durch das aus der "Galerie neuer Meister" der staatlichen Kunstsammlung Dresden stammende Covergemälde mit dem Titel "Der Krieg", das im Original von Otto Dix stammt, denn besagtes Kunstwerk hätte auch der "Bolzenschleuder" ganz fabulös zu Gesichte gestanden.
POSTMORTEM kommen einer musikgewordenen Abrissbirne gleich und wissen vor allem im Midtempo den Zuhörer regelrecht zu erdrücken. Allerdings lassen die Riffs von Marcus Marth auch immer wieder an den guten alten Thrash Metal denken, auch wenn dieser von den Berlinern in eher "gemächlicherem" Tempo vorgetragen wird. Vor allem 'Killing Days (To Ottis)' und 'Lobotomy' erweisen sich als sensationelle Brecher und sind regelrecht prädestiniert dafür, in der kommenden Festival-Saison für tobende Pits zu sorgen.
Durch zahlreiche Tempowechsel erhält "Constant Hate" aber auch das nötige Quäntchen Abwechslung, wobei das auflockernde Akustik-Instrumental 'As The Blood Rushed Out Of Her Cutted Throat' hervorsticht, da die Band hier - ganz im Gegenteil zum Titel - keineswegs wegen des erwarteten Gemetzels, sondern der gefühlvollen Gangart aufhorchen lässt. An diese Nummer wurde mit 'Hate, Kill, Destroy' dann aber das ultimative Geballer geknüpft, mit dem sich die Jungs einmal mehr als Geheimtipp für die Fraktion der Groove-Deather empfehlen, bevor das leicht MOTÖRHEAD-lastige, ungemein räudige 'Can't Stop Killing' den Reigen auf nicht minder beeindruckende Weise beendet.
"Constant Hate" ist eine sehr feine, wenn auch alles andere als feinfühlige, dafür aber mächtig rumpelnde Sache geworden, die beweist, dass POSTMORTEM nichts verlernt hat. Jetzt aber bitte unbedingt dranbleiben, die Herren, damit wir nicht wieder soooo lange warten müssen!
Anspieltipps: Killing Days (To Ottis), Lobotomy, Hate, Kill, Destroy, Can't Stop Killing
- Redakteur:
- Walter Scheurer