POTENTIA ANIMI - Das Erste Gebet
Mehr über Potentia Animi
- Genre:
- Mttelaltermusik
- Label:
- Stars In The Dark/Vielklang
- Release:
- 01.11.2004
- Del Amina
- Domina
- Nachtfrass
- Bruder Titus
- Gloria
- Gaudete
- Me Novarem
- Herrscher
- Bruder Huhn
- Schattentanz
- Ballade von den 3 Suendern
- 3 Hodiger Esel
- Repeat
Mittelaltermusik mal ganz anders - hinter POTENTIA ANIMI stehen die drei Mönche Bruder Nachtfraß, Bruder Liebe (vielen sicher noch bekannt als Schlagzeuger Jany von den INCHTOBAKATABLES) und Bruder Schaft. Und dementsprechend wird die Musik dieses Trios auch von düsteren Gesängen begleitet, die jedoch alles andere als zimperlich mit der Kirche umgehen, sondern stattdessen auch mal die gesamte Palette der Sauereien, verpackt in Lateinisch, von der Kette lassen. Bestes Beispiel ist diesbezüglich 'Gaudete', eine Festlichkeit für Freunde der ordinären Worte.
Rein musikalisch sind POTENTIA ANIMI hingegen mit CORVUS CORAX vergleichbar, denn auch das Mönchstrio bedient ausschließlich stromlose Instrumente und verlässt sich insofern auf Paukenryhthmus und Dudelsackmelodien - darüber werden dann immer diese tiefen Gesänge gelegt, an denen sich schlussendlich sicher die Geister scheiden werden. Mir persönlich gefallen POTENTIA ANIMI zum Beispiel weitaus besser, wenn sie klar singen, wie etwa bei der 'Ballade von den drei Suendern' oder eben dann, wenn sich die Dreierband zusammentut und wie bei 'Del Amina' und 'Gaudete' die Texte a cappella intoniert.
Die Mönchsgesänge hingegen finde ich nicht so toll, und irgendwie wollen sie auch nicht zur Musik passen. Zwar mag das alles authentisch klingen, doch zünden wollen Stücke wie 'Domina' und 'Gloria' nicht.
Vielleicht sind es auch gerade deswegen diejenigen Songs, in denen man die Instrumente weiter in den Vordergrund stellt, welche am Ende hin die Highlights ausmachen; allen voran das aufgrund des tollen Rhythmus fast schon tanzbare 'Bruder Titus' oder das tolle 'Me Novare'. Doch auch bei den Melodien gibt es etwas auszusetzen, denn zum Ende hin bekommt man den Eindruck, als würden sich die orientalischen Harmonien des Dudelsacks ständig wiederholen.
Alles in allem ist "Das Erste Gebet" aber trotzdem eine ganz anständige Platte geworden, die zwar in vielen Bereichen noch ausbaufähig ist, auf die POTENTIA ANIMI aber sicher für eine solide Zukunft aufbauen können - und das ist sicherlich mehr, als die Band sich je erträumt hätte, nicht zuletzt, weil das Label vor dem eigentlichen Release Insolvenz anmelden musste und die Veröffentlichung von "Das Erste Gebet" längere Zeit auf der Kippe stand. Doch die Mühen der drei Mönche wurden belohnt, und wenn ihr selber auf CORVUS CORAX und diese ganzen wirklich originalen Mittelalter-Bands steht - und da schließe ich die beiden üblichen Verdächtigen IN EXTREMO und SUBWAY TO SALY trotz ihres erhöhten Metal-Anteils ebenfalls nicht aus - dann seid ihr bei POTENTIA ANIMI auch an der richtigen Adresse!
Anspieltipps: Bruder Titus, Gaudete, Me Novarem, Herrscher
- Redakteur:
- Björn Backes