POWER THEORY - Force Of Will
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2019
Mehr über Power Theory
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 06.12.2019
- Morior Invictus
- Force Of Will
- Draugr
- If Forever Ends Today
- Mountain Of Death
- Albion
- Th13teen
- Spitting Fire
- Bringer Of Rain
- Path Of Glory
- Shadow Of Man
- The Hill I Die On
Leider ein paar zu uninspirierte Songs dabei.
"Force Of Will" ist das vierte Album der Amis POWER THEORY. Wer die Vorgängerwerke kennt, wird auch hier wenig Überraschungen befürchten müssen. Es gibt wieder sehr kraftvollen, leicht progressiv verspielten Power Metal amerikanischer Prägung. Und das ist auch gut so. Die Band mit mehreren aktuellen und ehemaligen Personalüberschneidungen mit SLEEPY HOLLOW profitiert auf dem neuen Werk vor allem von der starken Stimme von Jim Rutherford. Der bisherige No-Name-Sänger ist keine klassische Sirene, sondern eher in fetten Bariton-Lagen unterwegs. Bei den Gitarren fallen die melodischen Leads auf, das Drumming ist präzise. Henrik Udd, der schon für Hochkaräter wie AT THE GATES, DELAIN, HAMMERFALL, POWERWOLF oder STEEL PROPHET im Einsatz war, sorgt für den amtlichen Mix. Auch für das Mastering hat man sich mit Brett-Caldas Lima Professionalität eingekauft. Der Franzose sorgte auch bei AYREON schon für den richtigen Sound und ist selbst auf etlichen Scheiben als Musiker zu hören. Ihr könnt euch also denken: Am Sound gibt es hier wirklich nichts zu meckern - er ist modern und absolut State-Of-The-Art, aber nie klinisch totkomprimiert. Auch das Artwork sorgt für großartige Atmosphäre beim Hören; leider konnte ich den Künstler bisher nicht identifizieren.
Nun aber zu den Songs. Zuerst mal möchte ich sagen, dass ich das Album einen Tick zu lang finde. Fünf bis zehn Minuten weniger hätten dem Hörvergnügen gutgetan. Das hat auch damit zu tun, dass "Force Of Will" keine echten Überhits auffährt. Schlechte Songs gibt es zwar auch nicht, aber insgesamt fehlt das gewisse Etwas, um diese von den Rahmenbedingungen her großartige Scheibe aus dem Veröffentlichungssumpf hervorzuheben. Zu den Highlights zählt für mich 'Draugr', ein kurzer Knaller im MYSTIC PROPHECY-Stil. Auch 'Mountain Of Death' sticht mit einer Strophe heraus, die Refrain-Niveau hat. Die tatsächlich mitsingbaren Gitarrenleads im Solo sind sicher Geschmackssache, mich überzeugt es aber. Das epische 'Albion', das ein wenig an BLITZKRIEG oder andere britische Bands erinnert, kann ebenfalls überzeugen. Bei 'Spitting Fire' konnte man Piet Sielck (IRON SAVIOR) als Gast gewinnen. Der Track ist insgesamt aber eher unspektakulär. Dann doch lieber klassischer US Power Metal wie in 'Path Of Glory', ein maidenesker Titel. Auch 'Shadow Of Man' macht richtig Spaß, ein langsamer Stampfer, der auch gut zu HAMMERFALL oder DREAM EVIL passen würde. Mit 'The Hill I Die' gibt es zum Schluss noch einen über siebenminütigen Longtrack. Aus meiner Sicht der schwächere Longtrack nach 'Albion'.
Insgesamt ist das Album ein bisschen zwiespältig zu sehen. Einerseits gibt es ein halbes Dutzend wirklich starker Songs, die zwar keine Überhits sind, aber doch für amtliche Qualität stehen. Aber daneben finden sich auch einige Titel, die aus dem Ohr schnell wieder verschwinden und keinen Impact haben. Hier wären zwei bis drei schwächere Nummern weniger klar mehr gewesen. So muss ich in der Note natürlich Abzüge geltend machen. Schade, denn das Potenzial zu mehr ist teilweise gut erkennbar.
Anspieltipps: Draugr, Albion,
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer