POWER TRIP - Nightmare Logic
Mehr über Power Trip
- Genre:
- Crossover Thrash
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Southern Lord Recordings
- Release:
- 24.02.2025
- Soul Sacrifice
- Executioner's Tax (Swing Of The Axe)
- Firing Squad
- Nightmare Logic
- Waiting Around To Die
- Ruination
- If Not Us Then Who
- Crucifixation
Volltreffer!
Dieser fulminante und durch und durch geile Gig im Vorprogramm zu PANTERA nehme ich einmal zum Anlass, um mich im Detail mit "Nightmare Logic", dem zweiten POWER TRIP-Longplayer zu befassen. Denn – Schande über unser Haupt – in Sachen Reviews haben die Texaner bislang noch nicht bei uns stattgefunden. Doch ihr kennt das: Ihr seid von einer Band, die euch live so dermaßen den Hintern versohlt habt, derart geplättet und euch schmerzt noch immer der Nacken, dass ihr euch quasi berufen fühlt, diesem lautstarken Aha-Moment eine größere Plattform zu bieten.
Leider habe ich vor Jahren "Nightmare Logic" nur am Rande mitbekommen, als die Nachricht vom plötzlichen Tod Riley Gales im August 2020 die Runde machte. Traurige Geschichte. Doch ich sag euch: Seth Gilmore, das neue Energiebündel am Mikro der Amis, ist ein würdiger Nachfolger. Wir blicken also zurück:
Nach einer ausgiebigen Tour mit THE BLACK DAHLIA MURDER und NAPALM DEATH gingen die Jungs mit Produzent Arthur Rizk ins Studio, um mit "Nightmare Logic" den Nachfolger des famosen "Manifest Decimation"-Debüts aufzunehmen. Was dabei herausgekommen ist, ist eine so geniale wie alles pulverisierende Platte irgendwo in der Schnittmenge aus eingängigem, aggressivem Hardcore und feurigem Thrash'n'Speed Metal. Richtig, Leute, wir sind im Crossover angelangt und assoziieren mit POWER TRIP sofort Bands wie MUNICIPAL WASTE, NUCLEAR ASSAULT, VIO-LENCE und etwas entfernt auch TOXIC HOLOCAUST.
Dass POWER TRIP auch Alben wie "Bonded By Blood", "Arise" und "Among The Living" mit der Muttermilch aufgesaugt hat und mit dem PANTERA-Groove groß geworden ist, versteht sich ob des extremen Moshpit-Potentials von selbst. Dazu eine so erdige wie geniale Produktion, Riffings, die zwar simpel, dafür aber rasiermesserscharf die Schädel spalten, und eine unerschütterliche Standhaftigkeit, die der ohnehin schon breiten Brust des Crossover Thrashs den ganz eigenen Stempel aufdrückt.
Nach dem düsteren Intro und den ersten 'Soul Sacrifice'-Attacken folgt in den darauffolgenden 28 Minuten Thrash wie er lupenreiner und straighter nicht gezockt werden kann. Klar spielen ein ums andere Mal auch die High-Speed-Momente eine Rolle, doch wenn die Amis wie im 'Executioner's Tax (Swing Of The Axe)'-Wüterich, dem so superben Titelhammer oder Sternstunden wie 'Crucifixation' oder 'Ruination' gänzlich in ihrem Element sind, rollt der Panzer unaufhaltsam und zerstörerisch über den Hörer wie BOLT THROWER einst im Death-Metal-Bereich.
Dazu der so genial dazu passende Gesang Rileys, den der etwas schärfer shoutende Seth heutzutage sehr geschmackvoll inszeniert, und der Drops ist endgültig gelutscht. "Nightmare Logic" wird auch die nächsten Tage und Wochen unbarmherzig und stoisch die Runden drehen und wer die Chance hat, diese Nackenmuskulaturangriffe einmal live zu sehen, darf sich das keinesfalls entgehen lassen. Tragisch, dass Gale viel zu früh von uns gegangen ist, denn damalige Live-Aufnahmen zeigen, wie sehr der Texaner bei POWER TRIP doch in seinem Element und wie stark er das Publikum zu Moshpit-Höchstleistungen ankurbeln konnte.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp