POWND - Circle Of Power
Mehr über Pownd
- Genre:
- US Metal
- Label:
- Nightmare
- Release:
- 09.01.2007
- Still I Bleed
- Blind
- Monster
- The Stand
- Changes
- Never Means Forever
- Divided
- Slowly Drowning
- Ellie
- Place In The Sun
- Swatting Flies
Die Biographie von POWND aus Kentucky ist nicht ganz schlüssig zu recherchieren. Es gibt Quellen, die einen unbetitelten Rundling aus dem Jahr 2002 als Erstling listen, die aktuelle Homepage nennt allerdings das vorliegende Werk "Circle Of Power" als Debüt, erwähnt allerdings beiläufig einen selbst gebrannten Vorläufer aus dem Jahr 1998. Kann uns ja eigentlich egal sein, wenn die Musik so fesselnd klingt wie in diesem Falle.
Das Quintett, das bereits mit Größen wie HALFORD, DIO, CHILDREN OF BODOM, ANTHRAX, WHITESNAKE und W.A.S.P. zusammengespielt hat, fasziniert während der elf Songs mit einer spannenden Mixtur aus traditionellem Metal und modernen Grooves. Wie man unschwer an der stilistischen Bandbreite der Headliner, für die POWND bereits eröffnen durften, erkennen kann, lassen sich die Jungs auch nur schwerlich in eine Richtung schieben.
Wenn nun Freunde alten US Metals bei der Erwähnung von modernen Grooves angewidert woanders weiterlesen wollen, kann ich hier und jetzt Entwarnung geben. Sei es der kraftvolle, teils hohe Gesang von Michael Duncan oder das erfrischende Gitarrenspiel seines Bruders Ronnie, "Circle Of Power" ist in der Heimat von mittleren METAL CHURCH oder VICIOUS RUMORS gut aufgehoben. POWND treten mächtig Arsch und vergessen dabei nie, dass die nötige Dosis Klampfenpower dazugehört. Eventuell war es kein besonders schlauer Schachzug, mit 'Still I Bleed' und vor allem mit 'Blind' gleich zwei extrem groovige Nummern an den Beginn des Albums zu setzen; so etwas könnte für Verschreckung im Lager potenzieller Fans sorgen.
Nicht, dass diese Nummern schlecht wären, aber im weiteren Verlauf des Albums laufen POWND erst zu ihrer wahren Größe auf. So erfreut 'Changes' mit Melodielinien für die Ewigkeit, und das nachfolgende 'Never Means Forever' schmeichelt mit balladesken Elementen. Hervorheben muss ich auf jeden Fall noch das knackige 'Slowly Drowning', welches sicherlich ein Livehighlight sein wird, und das abschließende 'Swatting Flies', bei dem POWND zeigen, dass sie das Gaspedal auch mal deutlich durchtreten können.
Das ist auch mein einziger Kritikpunkt an "Circle Of Power": Acht von elf Songs bewegen sich im Midtempo, so dass mir ein wenig die rhythmische Abwechslung fehlt. Dass POWND flotte Kompositionen hinbekommen, belegen sie ja mit dem bereits genannten 'Swatting Flies' und auch mit 'Ellie'. Letzteres ist eine Abrissgranate erster Kajüte.
Produktionstechnisch haben die Jungs auch gar nicht anbrennen lassen. Die teils tiefer gelegten Riffs, drücken schön dynamisch in der Bauchgegend, und auch die Rhythmustruppe ist amtlich in Szene gesetzt.
Wer die aufgezählten Kapellen zum Frühstück verspeist, sollte hier ein paar Ohren riskieren.
Anspieltipps: Changes; The Stand; Slowly Drowning; Ellie; Swatting Flies
- Redakteur:
- Holger Andrae