PRAISE THE SUN - The Proffer Of Light
Mehr über Praise The Sun
- Genre:
- Melodic Death Metal / Metalcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.09.2022
- The Curtain Of Life
- The Art Of Agony
- Echoes Of Pompeii
- Alive
- Mistaken Daughter
- Praise The Sun
- Anna
- The One
- Eternal Dreams
- The Art Of Harmony
- Metalheads
Noch unentschlossene Newcomer zwischen Melodic Death und Metalcore.
Eine ganz schöne Schlagzahl legen die Polen PRAISE THE SUN da an den Tag, denn seit der Bandgründung im Jahr 2019 hat der Fünfer bereits die EP "The Art Of Agony" veröffentlicht und legt nun nur knapp 2 Jahre später mit "The Proffer Of Light" bereits sein Debüt auf kompletter Albumdistanz vor. Klar, die Songs der EP werden hierbei auch in remasterter Form erneut mit auf die Scheibe genommen, doch neben den fünf bekannten Nummern gibt es auch ein halbes Dutzend frischer Kompositionen, mit denen sich die Band um Frontfrau Marcelina Janik nun auch einem größeren Publikum vorstellen will.
Mit einem Mix aus Melodic Death Metal und Metalcore hat die Truppe aus Warschau dabei eigentlich musikalisch die richtige Rezeptur im Gepäck, um den Nerv der Zeit zu treffen. Handwerklich und kompositorisch fällt der Opener 'The Curtain Of Life' allerdings erst einmal recht zwiegespalten aus, denn während gerade die Growls von Marcelina und im allgemeinen die härteren Momente des Songs wirklich gut zünden, wirkt der Klargesang in den Strophen eher deplatziert und auch die Stakkato-Riffs der Saitenfraktion sind alles andere als kreativ, sondern stampfen eher recht wahllos durch die Gegend. So rettet am Ende nur eine ordentliche Hookline im Refrain die ganze Nummer vor der Belanglosigkeit. Gut, dass 'The Art Of Agony' mit deutlich härterer Gangart und mehr Göteborg-Anleihen im Anschluss schon merklich durckvoller aus den Boxen knallt, während das reichlich sperrige und groovige 'Echoes Of Pompeii' sogar gänzlich den Sprung in den Death Metal wagt und ein zweites Highlight des Silberlings markiert.
Leider zeigt die Formkurve im weiteren Verlauf aber nicht weiter so steil nach oben und 'The Curtain Of Life' entpuppt sich nicht als einziger Füller auf einer Platte, die zumindest phasenweise sehr viel Potential erahnen lässt, ohne es komplett auszuschöpfen. Insbesondere die zahlreichen Klargesangseinlagen wirken für mich immer irgendwie fehl am Platz, wobei mir vor allem die Metren und Gesangsmelodien die instrumentale Untermalung immer etwas zu sehr ausbremsen, was vielen Passagen auf "The Proffer Of Light" den Druck raubt. Ganz schlimm wird das Ganze in 'The One', das sich deutlich zu sehr im Pop-Sektor bedient und wie ein Fremdkörper zwischen den übrigen, eher im Todesstahl wildernden, Kompositionen anmutet.
Generell muss sich PRAISE THE SUN musikalisch irgendwie noch finden, denn während man sich so durch die Platte hört, erkennt man noch keinen wirklichen roten Faden. Mal beruft sich das Quintett ganz offensichtlich auf härtere Death-Metaller und frühen Melodic Death Metal, mal möchten sie im Metalcore-Konzert mitspielen. Klar, eine neue Band muss natürlich ihren eigenen Weg finden, einen schlüssigen Fahrplan gibt es auf "The Proffer Of Light" aber noch nicht und deswegen bleibt die Platte trotz einiger Höhepunkte nur solides Mittelmaß.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs