PREACHER - Counterfeit Penitence
Mehr über Preacher
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.09.2013
- Counterfeit Penitence
- F.T.W.
- Under The Table Before The Shockwave Hits The Town
- A Policy Of Lies
- Dark Town
- Pray For Rain
- Elemental
- Dust
- Left Behind
- An Agonising End
- Let My Dark Arise
FATES WARNING meets METALLICA - eigenwilliges Gebräu!
Die großen Namen des traditionellen (Thrash-)Metal-Segments stehen bei PREACHER ganz vorne auf dem Programm. Die Combo aus Wales beruft sich auf ihrem ersten vollständigen Album (vor zwei Jahren war die EP "Elemental" vorausgegangen) auf Acts wie IRON MAIDEN und METALLICA, nimmt aber auch Namen wie ANTHRAX und MEGADETH in die Liste der inspirativen Legenden auf, was angesichts des ziemlich vielschichtigen Materials von "Counterfeit Penitence" auch alles bis zu einem gewissen Punkt zutreffen mag. Betrachtet man die neue Scheibe jedoch mit etwas mehr Weitsicht, wird man ganz andere Kapellen herausfiltern, die den größtenteils progressiven Sound der Briten maßgeblich gelenkt haben dürften. FATES WARNING (die modernere Ära zu "A Pleasant Shade Of Grey"-Zeiten) sind der beste Ansprechpartner für die klangliche Diskussion zu "Counterfeit Penitence", ARMORED SAINT dürften auch schon mal auf dem Plattenteller der Waliser gelegen haben, und die sphärischen Einsprengsel der frühen METALLICA-Scheiben sind sicherlich auch ein bedeutsamer Faktor bei der Orientierung, werden aber mit vielen verschachtelten Arrangements unterwandert, um schließlich den aktuellen PREACHER-Sound zu erzeugen.
Verständlich ist demnach auch, dass das eigentliche Debüt alles andere als leichte Kost zum gelegentlichen Konsum darstellt, sondern hier durchaus fordernde, ausladende Kompositionen platziert wurden. Die elf Stücke sind zwar durchweg mit melodischen Versatzstücken geschmückt und etablieren auch im überschaubaren Rahmen Hooklines, konzentrieren sich aber weitestgehend auf das sehr schöne Zusammenspiel von Riffs, Breaks und packender Atmosphäre. Auch die reduziert eingesetzten Thrash-Gitarren passen prima ins Gesamtkonzept und verpassen "Counterfeit Penitence" einen feinen Bonus an Heavyness, von dem die Platte immer wieder zehrt. Lediglich die zwischendurch eingeworfenen Keyboard-Backings, die den experimentelleren Charakter des Albums unterstreichen sollen, fügen sich nicht immer optimal in die Konzeption ein - ansonsten ist aber auch hier höchstes technisches wie kompositorisches Niveau geboten. Spannend ist dieses Album zuletzt, weil es in keine Schublade passt und einen großen Querschnitt unterschiedlicher Zielgruppen anspricht, ohne dabei inhaltlich abzuschrecken oder zu überfordern. Vom NWoBHM-Liebhaber über den verfechter des US-Metals bis hin zum Supporter progressiver, thrashiger Töne sollte wirklich jeder etwas mit dem frischen PREACHER-Machwerk anfangen können!
Anspieltipps: F.T.W., Pray For Rain, Let My Dark Arise
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes