PRESIDENT - King Of Terrors (EP)
Mehr über President
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 26.09.2025
- In The Name Of The Father
- Fearless
- Rage
- Destroy Me
- Dionysus
- Conclave
Moderner Metal auf den Spuren von SLEEP TOKEN.
Bei der Band PRESIDENT ist man als Liebhaber der klassischen Konstruktion einer Band an der falschen Adresse. Die maskierte Truppe aus England stellt nämlich komplett die Musik in den Vordergrund und nimmt die eigene Person aus der Gleichung heraus, während sie kompositorisch versucht, im modernen Metal neue Wege zu beschreiten. Das alles erinnert mich persönlich unheimlich an SLEEP TOKEN und wie sich schnell herausstellt, sind die britischen Shootingstars auch musikalisch nicht die schlechteste Referenz, wenn man sich die EP "King Of Terrors" anschaut.
Neben der Vorliebe für Masken und Geheimhaltung teilen beide Bands nämlich auch das Ziel, den Modern Metal ohne Genre-Scheuklappen neu zu interpretieren. Das bedeutet, dass hier ein großer Fokus auf elektronische Elemente gelegt und auch gerne mal ganz tief im Pop-Sektor gewildert wird, gerade wenn der stark bearbeitete Klargesang in sehr melodischen Gefilden arbeitet. Trotzdem behält die Musik immer eine introvertierte Grundhaltung, sodass der Opener 'In The Name Of The Father' zwischen wuchtigen Djent-Riffs, poppigen Refrains und vertrackten Electro-Passagen alles andere als leicht verdaulich ist. Hat man sich aber erst einmal ein wenig reingehört, dann hat die Eröffnungsnummer durchaus ein paar Widerhaken im Gepäck, auch wenn der atmosphärische Aspekt nie die gleichen Höhen erklimmt wie bei den offenkundigen Vorbildern SLEEP TOKEN.
Nein, generell rutschen die Kollegen im weiteren Verlauf der Spielzeit als Inspirationsquelle etwas aus dem Fokus, denn einen so geradlinigen Song wie 'Fearless' würden Vessel und Co. heuer wohl kaum komponieren. Schade, dass der Track in den Strophen etwas zu belanglos poppig daherkommt, denn der Refrain hat eigentlich mächtig Hit-Potential. Danach ist der Reigen der Volltreffer aber erst einmal beendet, denn 'Rage' wandelt doch etwas planlos in Electro-Gefilden, bevor 'Destroy Me' sich wieder am Rezept von 'Fearless' versucht, ohne eine ähnlich zwingende Hookline am Start zu haben. Generell verläuft sich die Nummer etwas zu sehr im Pop-Einerlei, sodass man vergleichsweise froh ist, wenn 'Dionysus' danach wieder deutlich wuchtiger und mit einem starken Refrain gesegnet an den Start geht und PRESIDENT zumindest in Teilen wieder auf Kurs bringt.
Gänzlich springt der Funke bei mir im Falle von "King Of Terrors" dennoch nicht über, denn auch wenn ich das generelle musikalische Rezept als durchaus spannend und viele Refrains als hitverdächtig empfinde, wirkt das gesamte musikalische Konstrukt heuer doch noch etwas zu zerrissen, um mich vollständig abzuholen. Ebenfalls würde ich mir wünschen, dass die Pop-Einflüsse etwas zurückgefahren würden, denn gerade hier hat die Kurzrille ihre schwächsten Momente, die am Ende das Gesamterlebnis trüben und PRESIDENT doch klar in den Schatten von Vorbildern wie SLEEP TOKEN stellen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs


