PRETRASH - Mission Accomplished
Mehr über Pretrash
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Bobback Records
- Release:
- 04.11.2005
- Into Thrash
- Here Comes Hell
- Bloody Hell
- Faced With Utter Ruin
- Mission Accomplished
- White Flag Of Hate
- Dirty Grin
- Force Of Metal
- U.S. Bushfire
- (hidden bonus track)
Die Essener Thrasher von PRETRASH (Was ist "Vormüll"?) sind im Sommer 2002 angetreten, um zu beweisen, dass traditioneller Thrash Metal keineswegs tot ist und auch noch junge Nachwuchsbands sich aufmachen, um dieser Stilrichtung in ihrer klassischsten Ausprägung zu huldigen. Dabei suchen die jungen Ruhrpott-Mucker ihre Einflüsse vor allem in der Bay-Area von San Francisco, kombinieren diese jedoch auch mit einigen anderen Anleihen.
Schon das Intro verrät, dass das große Vorbild des Quartetts vor allem die frühen METALLICA sein dürften, was ja definitiv nichts Schlechtes heißen muss. Besonders augenfällig wird diese Verwandtschaft bei 'White Flag Of Hate', wo nicht nur die Phrasierung von Sänger Adnan, sondern auch das Riffing deutlich an die kalifornischen Four Horsemen erinnern. Allerdings hat Adnan aber auch ein paar schrillere Screams in petto, die man von Meister Hetfield in dieser Form nicht kennt. Bei 'Here Comes Hell' meint man ein paar spacig-psychotische Riffs der Marke VOIVOD mitzubekommen, ohne dass sich die Ausrichtung des Songs an sich merklich verschieben würde. Außerdem gefallen mir auf "Mission Accomplished" das dynamische 'Bloody Red', das schön speedige 'Dirty Grin' und das etwas punkig oder stellenweise auch EXCITER-mäßig daherkommende 'Force Of Metal' sehr gut. Der Rausschmeißer 'U.S. Bushfire' ist mit seinen tollen getrageneren Momenten und den schönen Leadgitarren vielleicht sogar das Highlight des Albums, dem nach einigen Minuten Stille noch ein Hidden Bonus mit seltsamem deutschem "Sprechgesang" folgt, der wie die Rezitation abstrakter Poesie wirkt. Seltsam und bizarr ...
Sicher mag man der Band vorhalten können, dass sie sich sehr stark an den bekannten Vorbildern orientiert und jenen weder spielerisch noch kompositorisch wirklich das Wasser reichen kann. Aber hey, das muss heißen "noch nicht"! Diese Band existiert nämlich seit gerade mal drei Jahren und schafft es auf ihrem Debüt locker, enorme Spielfreude zu vermitteln und in kraftvolle Songs zu kleiden, die ordentlich Laune machen und belegen, dass man auch heute noch klassischen Thrash Metal spielen kann, ohne seinen Sound krampfhaft auf "modern" zu trimmen und dabei nicht mal altbacken zu wirken. Allein das verdient schon Respekt. Da wir hier im Übrigen auch erst Zeugen der ersten Schritte der Bandkarriere sind, ist das Gebotene mehr als vielversprechend und lässt auf eine sehr erfreuliche zukünftige Entwicklung hoffen. Da das Album zudem richtig schön aufgemacht ist und auch der Sound in Ordnung geht, würde ich den Old-School-Thrashern unter euch schon nahe legen, mal auf der Bandhomepage vorbeizusurfen und sich dort die Hörbeispiele zu vier Stücken des Albums reinzuziehen.
Anspieltipps: Bloody Red, White Flag Of Hate, Dirty Grin, U.S. Bushfire
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle