PRETTY WILD - All The Way
Mehr über Pretty Wild
- Genre:
- Glam / Sleaze Rock
- Label:
- Swedmetal Records
- Release:
- 18.02.2009
- All The Way
- Time
- Let The Good Times Roll
- Shockin' Teen
- Dangerous
- Take It Off
- Let The Good Times Roll (86 Mix)
- Dangerous (Live in L.A.)
<p>Lust auf einen Trip in die "gute, alte" Zeit? Die Schweden PRETTY WILD liefern Sounds, die nicht nur durchwegs gute Laune verbreiten, sondern mich auch unentwegt am Erscheinungsdatum zweifeln lassen.</p>
Es gibt Momente im Leben, da verlässt selbst einen an sich "geerdeten" Zeitgenossen jedes Vertrauen und er beginnt als Folge davon gewisse Tatsachen - selbst bei eindeutiger Beweislage - auf deren Richtigkeit mehrfach zu überprüfen.
Meine Wenigkeit ereilte dieses Schicksal beispielsweise im Zusammenhang mit der noch recht unbekannten schwedischen Formation PRETTY WILD. Dieses Quartett hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, den Stadionrock der 80er Jahre erneut aufleben zu lassen und kommt auf "All The Way" dermaßen authentisch daher, dass ich immer wieder das Erscheinungsdatum dieses Albums kontrolliere und mich versichere, es nicht mit einem Druckfehler zu tun zu haben, oder einen Re-Release untergejubelt bekommen zu haben.
Doch dem ist definitiv nicht so. Diese Jungs scheinen viel mehr bereits in frühester Kindheit vom Glam/Sleaze-Virus infiziert worden zu sein und haben dieses offenbar in all den Jahren ihrer Existenz regelrecht zu gigantischem Ausmaß anwachsen lassen. Die insgesamt acht Tracks kommen allesamt locker-lässig aufgespielt aus den Boxen und lassen sofort Erinnerungen an die ganz große Zeit von Bands wie POISON ('All The Way'), MÖTLEY CRÜE ('Time', 'Dangerous') oder auch AEROSMITH aufkommen, haben zudem auch eine mehr als nur deutliche GUNS'N'ROSES-Schlagseite ('Let The Good Times Roll') abbekommen und wissen durch die Bank für gute Laune zu sorgen.
Die Schweden machen damit eine dermaßen gute Figur, dass man ihnen nicht nur die Musik, sondern auch ihre Optik und offensichtliche Einstellung, die in Bandphotos dokumentiert wird, voll und ganz abnimmt.
Nicht minder authentisch und auch sympathisch, kommt der Vierer auch deshalb rüber, weil es ihnen noch einmal im Traum eingefallen ist, in irgendeiner Form Einflüsse der letzten 20 Jahre zum Vorschein kommen zu lassen, sondern sich ausschließlich als Glam/Sleaze/Rock-Band zu präsentieren. Noch nicht einmal am Umstand, dass gesanglich auf "All The Way" nicht wirklich großes Kino geboten wird, sondern vor allem in den Höhenlagen sogar so manche schräge Töne zu vernehmen sind, scheinen sich PRETTY WILD gestoßen zu haben, was die natürliche Rotzigkeit dieser Burschen weiter unterstreicht.
"All The Way" ist in Summe ein wirklich imposanter und ungemein lässiger Trip zurück in jene Zeit geworden, als Musiker mit Artikeln aus dem Drogeriegroßmarkt zwar besser umzugehen wußten als mit ihren Instrumenten, aber dennoch nahezu ausschließlich fetzige Rocksongs für die Ewigkeit zu schreiben im Stande waren.
Anspieltipps: All The Way, Let The Good Times Roll, Dangerous
- Redakteur:
- Walter Scheurer