PREY FOR NOTHING - Violence Divine
Mehr über Prey For Nothing
- Genre:
- (Melodic) Thrash Metal
- Label:
- Rusty Cage Records
- Release:
- 12.09.2008
- Cowardice
- The Maw
- Overture Of Dust
- Breach
- Dead Man's Dream
- Summoning Sickness
- Tearing The Fabric
- Averting Our Eyes
- Bestowed Upon The Void
- The Deadliest Rain
- Blend Into The Darkness
- Violence Divine
Israels Antwort auf ARCH ENEMY?
Es mag zwar sein, dass die israelische Szene in den letzten Jahren zumindest mal ein kurzes Aufhorchen im Medienwald entlockte, als Bands wie ORPHANED LAND mit genialen Werken für Furore sorgten, jedoch sollte dies alleine nicht ausreichen, um der dortigen Metal-Welt den Exotenstatus zu nehmen. Möglicherweise könnte dies nun die Geheimwaffe ür den nächsten vielversprechenden Export des zerrütteten Staates sein, zumal die handwerklichen Fähigkeiten bei PREY FOR NOTHING auch bestens geschult sind. Doch wie schaut's beim Songwriting aus?
Nun, gut schaut's aus, gerade was die technischen Variationen der neuen Scheibe "Violence Divine" angeht. Die Band orientiert sich hier stark an Bands wie ARCH ENEMY und bisweilen auch AT THE GATES, nimmt sich aber gleichzeitig auch die Freiheiten heraus, mit gezielten Breaks und teils richtig spektakulären progressiven Anteilen zur amerikanischen Szene zu schielen. Gerade in den ersten Tracks zünden PREY ein regelrechtes Feuerwerk mit explosiven Riffs und unberechenbaren Arrangements, die jedem Amoot-Anhänger die Tränen ins Gesicht steigen lassen. Stücke wie 'Cowardice' und das flotte 'The Maw' sind eine echte Offenbarung, bevor man dann die technische Raffinesse in 'Overture Of Dust' auf die Spitze treibt.
Leider lässt der Überraschungseffekt der Kompositionen in der zweiten Hälfte ein Stück weit nach, was sich gerade in den flotteren Songs deutlich bemerkbar macht. 'Bestowed Upon The Void' und 'Averting Our Eyes' mögen trotzdem ihre Qualitäten haben, aber mit gebremster Durchschlagskraft und leicht verzwickten Strukturen geht die Energie der Einführungsphase ein wenig verloren. Derartige Umstände fordern die Israelis im Schlussabschnitt aber noch einmal zu besonderen Maßnahmen heraus. Mit 'Blend Into The Darkness' und dem brutalen Titelstück lassen PREY FOR NOTHING noch einmal zwei unheilvolle Bretter folgen, die sich in Windeseile für die Genre-internen Jahresbestenlisten qualifizieren. Mehr Entschädigung für so manche schwächere Passage auf "Violence Divine" braucht es daher auch nicht.
Man sollte zwar vorsichtig mit solchen Vergleichen sein, doch insgeheim darf man PREY FOR NOTHING bedenkenlos als die israelische Antwort auf ARCH ENEMY bezeichnen. Was dies bei der schmalen Szene um Jerusalem und Co. bedeutet? Nun, einiges, denn gerade in diesen Nationen setzen sich wirklich nur die würdigen Bands durch.
Anspieltipps: Cowardice, The Maw, Blend Into The Darkness
- Redakteur:
- Björn Backes