PRIDE TIGER - The Lucky Ones
Mehr über Pride Tiger
- Genre:
- 70er Rock
- Label:
- Powerage Records / Soulfood
- Release:
- 23.01.2009
- Let 'Em Go
- What It Is
- Fill Me In
- A Long Way Down (Shine)
- The White Witch Woman Blues
- The Lucky Ones
- It's Only You
- No One's Listening
- Sweet Dreams
- Wizard's Council
- Forget Everything
- A New Jones
- 56 Days
- No Need To Decide
- The Witch Woman Blues (radio edit)
Es leben die Siebziger! Und vor allem THIN LIZZY!
PRIDE TIGER kommen aus Vancouver, Kanada, und präsentieren uns nach einer vor vier Jahren selbst produzierten Scheibe mit "The Lucky Ones" nun ihr offizielles Debütalbum. Dabei orientiert sich das Quartett am bluesigen Rocksound der Siebziger der Marke frühe DEEP PURPLE und WHITESNAKE. Doch der größte Einfluss und vor allem deutlich Pate standen wohl THIN LIZZY, denn die kompletten fünfzehn Songs atmen und leben den Geist dieser Band.
Die Kanadier überraschen mit einigen schönen Rockriffs, netten, aber manchmal etwas zu lauten Rocksoli und einem authentischen Sänger, der so richtig schön den Vibe dieser Ära zu transportieren weiß. Das Besondere daran ist jedoch, dass Sänger Matt Wood auch gleichzeitig der Schlagzeuger von PRIDE TIGER ist, so dass wir es hier zwar nicht mit einem einmaligen, dafür aber recht seltenen Umstand zu tun haben. Respektable Leistung. Die gesamte Musik rollt und groovt, gelegentlich wird die unvermeidbare Hammondorgel ausgepackt, selbst die Mundharmonika erklingt ('The White Witch Woman Blues'), die Akustikgitarre setzt Akzente oder man rutscht ein wenig in sleazy Gefilde ab. Herausgekommen sind dadurch ein paar wirkliche coole Rocknummern ('A Long Way Down', 'Let Em Go', 'What It Is', 'It's Only You'), ein bisschen nette Stangenware ('Fill Me In', 'The Lucky Ones', 'Forget Everything'), aber auch der eine oder andere Füller hat sich eingeschlichen ('Sweet Dreams', '56 Days').
Spektakuläre Momente darf man auf "The Lucky Ones" nicht erwarten. Es sind eher die einfachen Dinge, die überzeugen. Alles ist auf das Wesentliche reduziert, die Songstrukturen klassisch und die Instrumentierung wohlwollend rudimentär. Selbst die Produktion, für die Matt Hyde (SLAYER, MONSTER MAGNET) zuständig war, klingt wie aus den Siebzigern, was in diesem Fall als Kompliment zu verstehen ist. Für mich geht der Band jedoch nach einer gewissen Spieldauer einfach die Puste aus, obwohl, objektiv gesehen, die Songs alle auf einem gleich bleibenden Level sind - mag vielleicht daran liegen, dass ich nie ein ganz großer THIN-LIZZY-Fan war.
"The Lucky Ones" ist ein nettes Debütalbum, das ein Pflichtkauf für alle THIN-LIZZY-Fans ist, aber auch allen Freunden des bluesigen Rocksounds der Siebziger gefallen dürfte. PRIDE TIGER müssen sich wohl trotzdem noch ein bisschen mehr strecken, um ein richtiges Ausrufezeichen setzen zu können. Ein guter Anfang ist jedoch schon einmal gemacht.
Anspieltipps: A Long Way Down, What It Is, It's Only You
- Redakteur:
- Chris Staubach