PRIMA DONNA - Bless This Mess
Mehr über Prima Donna
- Genre:
- (Punk) Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Acetate Records / Cargo Records
- Release:
- 24.02.2012
- Sociopath
- Maxine
- Feral Children
- Broken
- Let The Games Begin
- Bless This Mess
- Miss Avenue
- Staring Daggers
- Crimson Lust
- Tryin´
- Puta, Te Amo
- She Says
Äußerst coole Rock-Glam-Punk-Platte aus den USA; Größenwahn - wie immer gekonnt unterhaltsam zelebriert.
Dieses Album klingt voll nach den Zeiten, in denen Sonnenblumen im Haar langsam vertrockneten, Hanfplätzchen (mehr Hanf als Mehl) im Ofen gebacken wurden, dezent nackige Mädchen und Jungs zugedröhnt über den Flokatiteppich hüpften und häufig korpulierten als gäbe es keinen nächsten Morgen. Zu diesem Kopfkino liefern die Jungs von PRIMA DONNA den perfekten Soundtrack.
Und obwohl die englischen Rockzitate unüberhörbar in großzügigen Portionen gestreut sind, ist es mehr als verwunderlich, daß solche locker-fluffigen Produktionen fast immer aus Los Angeles, Kalifornien kommen (müssen). Zwar sind die Zeiten passé, in denen die schmierigen Gossen Hollywoods mit Koks nur so geflutet wurden und Rockbands wie GUNS N'ROSES die Welt eroberten; PRIMA DONNA hätten auch in diese Dekade der Achtziger Jahre königlich gepaßt. Der Song 'Miss Avenue' par example klingt verdammt nach altem Demo-Feeling von FASTER PUSSYCAT oder POISON (ich meine hiermit eher die Schunkel-Rock-Blues-Phase beider Bands). Ansonsten jedoch kramten PRIMA DONNA sehr erfolgreich in der Schatzkiste der Rockgeschichte und fingerten 12 Schätze heraus, die herrlich nach SEX PISTOLS, MOTT THE HOOPLE, ROLLING STONES, QUIREBOYS, AEROSMITH, GREEN DAY sounden. So erdig, authentisch, kraftvoll muß der Rock im neuen Jahrtausend wieder klingen.
"Bless The Mess" überzeugt ob seiner unkomplizierten Ausrichtung in Richtung 60/70er Dekaden. Das klimpernde Honky-Tonk-Piano erlebt an den richtigen Stellen eine Renaissance, genauso wie die dezent verzerrten E-Gitarren der Stratocaster-Zeiten. Auch die Hammond-Orgel leiert sich sekundenlang durch die spannenden Lieder (wie z.B. in 'She Says'). Eben wie Old-School Bluesrock britscher Prägung. Ich habe nicht einen einzigen schwachen Song gezählt, die Höchstwertung gibt es nur deshalb nicht, weil ja die Rockzitate doch überwiegen. Der Spaßfaktor der Platte ist aber umso höher. Mit der Zeitmaschine holen die Jungs um Frontmann Kevin Tyler Preston diese easy-rocking Zeiten eindringlich retour und sind doch nichts mehr als schlicht und einfach - die Zukunft. Klasse Album! Freudentränen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Dirk Ballerstädt