PRIMAL ROCK REBELLION - Awoken Broken
Mehr über Primal Rock Rebellion
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Spinefarm Records
- Release:
- 24.02.2012
- No Friendly Neighbour
- No Place Like Home
- I See Lights
- Bright As A Fire
- Savage World
- Tortured Tone
- White Sheet Robes
- As Tears Come Falling...
- Awoken Broken
- Search For The Bliss
- Snake Ladders
- Mirror And The Moon
<p class="MsoNormal">Gegensätze ziehen sich an</p>
Das Aufhorchen und die Spannung steigt ins Unermessliche, wenn eine Größe wie Klampfen-Spezialist Adrian Smith einmal nicht mit seiner Stammlegendencombo IRON MAIDEN Vollgas gibt, sondern gemeinsam mit dem ehemaligen SIKTH-Frontmann Mikee W. Goodman unter dem Banner PRIMAL ROCK REBELLION zum ersten Mal auf für Fans unbekanntem Terrain werkelt. "Awoken Broken" heißt der zwölfteilige Erstlingsdonnerschlag, bei dem sich zunächst natürlich die Frage ergibt, wie das Zusammenspiel zwischen Goodmans kontrastreicher Stimmausrichtung und Smiths prägnanten Gitarrenmelodien und seinen berühmten Songwriterqualitäten harmoniert. Um vorsichtig einmal die Ungewissheit ad acta zu legen: "Awoken Broken" ist ein interessantes Werk geworden, welches auf der einen Seite die Trademarks beider Ausnahmekünstler nicht versteckt, man auf der anderen Seite ein solches Endprodukt aber auch wahrlich nicht erwartet hätte.
Ein wirklich IRON MAIDEN-lastiges Strickmuster lässt sich zwar nur schwer erkennen, die Riffs und Bassspuren passen sich dem Gesamtkonzept dennoch sehr gut an und lassen es gar noch moderner erklingen. Zeitgemäßer, alternativer Rock/Metal, dem man sich voll und ganz hingeben möchte, mit allerlei Soundexperimenten und einer Menge Überraschungen, dafür steht die Smith/Goodman-Kollaboration 2012.
'No Friendy Neighbour' besitzt gleich zu Beginn ein markantes Riffing und die aggressiven, teils bedrohlichen, teils wütend-verrückten Vocals kommen bestens zur Geltung, während das folgende 'No Place Like Home' ein wenig hymnischer, melodischer, aber auch schneller von dannen zieht. Eine richtige Dampfwalze, die sich hier an Startposition zwei geschlichen hat und mit einem Smith-typischen Solo ausgestattet wurde. 'I See Lights' hätte hingegen auch von den frühen KORN stammen können, das Stück grenzt bedrohlich nahe an der Nu-Metal-Marke, ohne dass dies jedoch negativ zu verstehen ist. Im Gesamtkunstwerk "Awoken Broken" macht es sicherlich eine gute Figur.
Weitere Ausrufezeichen sind das leicht groovende 'Bright As A Fire', das herrlich verrückte 'Savage World', das zum Hinwegschweben einladende, leicht rockige 'Torture Tone' sowie der stampfende Headbanger 'White Sheet Robes'. Wüsste man es nicht besser, würde man hinter all diesen guten Songs niemals die Klampfenarbeit des MAIDEN-Masterminds sowie die leicht Core-lastige Ausrichtung der damaligen SIKTH vermuten. So kreieren die beiden Haudegen ein für sie vollkommen neuartiges Konzept, in dem sie jedoch keine schlechte Figur machen. Dass man hingegeben den einen oder anderen Durchlauf benötigt, um sich an den Modern Metal von PRIMAL ROCK REBELLION zu gewöhnen, dürfte auch sonnenklar sein. Abgerundet wird ihr Debüt-Werk durch das etwas entspannte 'Search For Bliss', das betonschwere 'Snake Ladders' und nicht zuletzt durch den munter wirkenden Alternative-Ausklang 'Mirror And The Moon'.
So haben sich nach rund 53 Minuten eine Menge Überraschungen und Experimenten im musikalisch erprobten Hirn angesammelt und man wundert sich, welch abwechslungsreiches und variables Werk hier an den Mann gelegt wurde. Die-Hard-MAIDEN-Fans sollten ihre Ausrichtung nicht allzu streng sehen und die durchaus modernen Einflüsse damaliger SIKTH-Klänge ohne Widerstand akzeptieren. Denn, im Grunde genommen, ist "Awoken Broken" ein fernab von jeglichen Erwartungen geglücktes, mehr als interessantes Stück Modern-Metal geworden. Man darf gespannt sein, in welche Richtung sich die Zusammenarbeit so unterschiedlicher Künstler laufen wird.
Anspieltipps: No Friendy Neighbour, No Place Like Home, White Sheet Robes
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp