PRISONER, THE - Life Of The Mind
Mehr über Prisoner, The
- Genre:
- Extreme Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion (Dooweet)
- Release:
- 09.12.2016
- Awake
- Emptied
- Battling Ego
- Still Here
- O Vengeance
- Life Of The Mind
- From The Void To The Void
- Acte Final
- Another Road To Nothingness
- And So Be It
Ambitioniert, aber wirkungslos.
Beginnt man das neue THE PRISONER-Album "Life Of The Mind" erst nach fünfeinhalb Minuten, macht sich ganz schnell der Eindruck breit, hier liege das nächste Post-Black-Metal-Album vor, das man nicht braucht. Die vorangehenden Minuten deuten aber an: Hier geht es sperrig zu. Einen Opener vom Stile 'Awake' gibt es eben nicht oft zu hören. Wer THE PRISONER bereits kennt, wird wenig überrascht sein, dass sich der Kurs des 2012 veröffentlichten Albums "The Silence, And Nothing ..." hier fortsetzt. Wer aber, so wie ich, seinen Erstkontakt mit "Life Of The Mind" verbringt, muss die Kompositionen des französischen Quartetts erst einmal verdauen.
Zu Beginn angedeutet und im weiteren Verlauf des Albums ständig bekräftigt, ist THE PRISONER kein Mainstream-Black-Metal-Release für die Wohlfühlzone, die viele Bands irgendwann erreichen. Am einfachsten kommt THE PRISONER mit eruptiven Momenten zur Geltung, die mehr Metalcore- als Black-Metal-Rezeptoren ansprechen. Dazu noch ein, zwei krumme Breaks und fertig ist der unkonventionelle Sound. Ob unkonventionell gleich besser ist, wird am Beispiel von 'O Vengeance' schön verdeutlicht. Immer wieder wird der Fluss des Songs unterbrochen, um ja nicht zu sehr nach Standardware zu klingen. Spannender ist dieser Song deswegen aber auch nicht geworden.
Ich muss der Band einige Sympathiepunkte eingestehen; bei allen ausgelatschten Pfaden verdient es schon irgendwo Respekt, sich um einen einzigartigen Ansatz zu bemühen. Genau dieses Gefühl ereilt mich bei "Life Of The Mind" immer wieder, nämlich dass die Band sich nach Kräften anstrengt, aus dem Rahmen zu fallen. Leider hat sich für meine Ohren zu wenig Abwechslung oder Atmosphäre auf den immerhin 63 Minuten der Scheibe breitgemacht. Kraftvoll und eigenständig ja, aber ab einem Punkt leider auch recht monoton. Und dieser ist für eine gute Wertung eindeutig zu schnell erreicht.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Nils Macher