PRO-PAIN - No End In Sight
Mehr über Pro-Pain
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Rawhead Inc. / Soulfood
- Release:
- 22.08.2008
- Let The Blood Run Through The Streets
- Halo
- Hour Of The Time
- To Never Return
- Where We Stand
- Phoenix Rising
- Go It Alone
- All Rise!
- God's Will
- The Fight Goes On
- Where We Stand (Remix)
"No End In Sight" nennt sich die neue Langrille der New Yorker Hardcore-Institution PRO-PAIN, und wenn die Jungs weiter Musik dieser Qualität auf Platte pressen, ist da Nomen tatsächlich Omen.
Eröffnet wird mit dem kompromisslosen und recht klassisch klingenden 'Let The Blood Run Through The Streets', in dem PRO-PAIN direkt und ohne Umschweife zum Faustschlag ins Gesicht ausholen. Das direkt folgende 'Halo' schlägt in etwa in dieselbe Kerbe. Dass PRO-PAIN anno 2008 aber einiges mehr auf dem Kasten haben, als nur zu spielen, was man von ihnen erwartet, machen die Herren um Sänger und Basser Gary Meskil im schon fast partytauglichen 'Hour Of The Time' klar. Mitreißende Melodie, Mitgrölrefrains: hier ist alles am Start, was man braucht, um einen Hit zu landen. Dass der Song funktioniert, hat schon das Summer Breeze 2008 gezeigt, bei dem die Fans 'Hour Of The Time' fleißig mitgebrüllt haben, obwohl ja nur die wenigsten den Titel bis dato kennen konnten. Mit Kumpel Stephan Weidner (BÖHSE ONKELZ, DER W) als Gastmusiker hat man sich für den Titel außerdem prominente Unterstützung gesichert. Dass die New Yorker und die Frankfurter ein ganzer Strang voll freundschaftlicher Bande verknüpft, ist ja ohnehin weitläufig bekannt.
Das Niveau bleibt ähnlich hoch, der nächste Song 'To Never Return' wartet ebenfalls mit melodischem Refrain auf, der allerdings lange nicht so gutgelaunt daherkommt wie 'Hour Of The Time'. Trotzdem ist der Song ein absoluter Brecher, am Schluss bekommt der geneigte Hörer sogar noch ein wunderbar gefrickeltes Solo um die Ohren gefeuert.
Das tolle an "No End In Sight" ist tatsächlich, dass ich diese Liste der starken Songs noch bis zum letzten durchziehen könnte. Die Scheibe schwächelt an keiner Stelle, sie ist abwechslungsreich, offenbart einiges an Ideenreichtum und vernachlässigt auch die klassischen Wurzeln des Hardcore nicht. PRO-PAIN ziehen irgendwie ihr eigenes Ding durch, bleiben aber trotzdem immer eine New Yorker Hardcore-Kapelle. Egal ob das straighte 'Phoenix Rising' - dem kein geringerer als Rob Barrett, seines Zeichens Flitzefinger bei CANNIBAL CORPSE, seinen Teil beigesteuert hat - das flotte und mit absolut geilen Gitarrenmelodien unterlegte 'The Fight Goes On' oder das wieder mal partytaugliche 'Go It Alone', bei dem man einfach mitgrölen und mithüpfen muss, PRO-PAIN beweisen ein Händchen für Aggressionen, Melodien und das Salz in der Suppe, das nötig ist, um einen Hit zu schreiben.
"No End In Sight" ist eine Wahnsinnsscheibe für alle, die nicht zwangsläufig engstirnigen und an allen Ecken und Enden klassischen NY-Hardcore erwarten. Wer bereit ist, Abwechslung und Innovation in Kauf zu nehmen, wer nicht die Musik hören möchte, die die Hardcore-Szene der ostamerikanischen Metropole seit Jahrzehnten hervorpresst, ist hier bestens aufgehoben, ohne zu sehr die Verwurzelung mit den klassischen Bands zu verlieren. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass PRO-PAIN auf der nächsten Tour ein wenig mehr als nur einen Song vom Stapel lassen, um diese starke Scheibe zu supporten.
Anspieltipps: Let The Blood Run Through The Streets, Hour Of The Time, Phoenix Rising
- Redakteur:
- Hagen Kempf