PRO-PAIN - Prophets Of Doom
Mehr über Pro-Pain
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Continental/Rawhead
- Release:
- 25.04.2005
- Neocon
- Un-American
- Hate Marches On
- One World Ain't Enough
- Getting Over
- Operation Blood For Oil
- Torn
- Death Toll Rises
- The Prisoner
- Days Of Shame
Über PRO-PAIN habe ich vor einigen Jahren den Hardcore für mich entdeckt und lieben gelernt. Irgendwann Mitte der Neunziger habe ich die Band zum ersten Mal live gesehen, und von da an hat mich die ungebändigte Energie von Gary Meskil und seinen Begleitern fasziniert. Mittlerweile haben die New Yorker Legenden zehn Studioalben veröffentlicht und weltweit mehr als 600.000 Platten verkauft.
Und selbst wenn PRO-PAIN in den letzten Jahren auch einiges haben einstecken müssen (man denke nur mal an die herben Kritiken zur Coverplatte "Run For Cover"), so sind sie sich doch immer selbst treu geblieben und haben den Fans das gegeben, was diese verlangt haben.
Das soll sich auf dem neuen Album natürlich keinesfalls ändern, denn auch hier liefert das Quartett mal wieder einen echtes Brett ab, das von den hasserfüllten Vocals Meskils lebt. So wütend wie auf "Prophets Of Doom" hat man den kahl geschorenen Frontmann noch nie brüllen gehört, und wenn man dazu Songtitel wie 'Operation Blood For Oil' oder 'Un-American' liest, dann weiß man auch schnell, gegen wen sich die deutlichen Worte richten.
Dementsprechend heavy ist auch die Musik geworden, die für Bandverhältnisse dieses Mal sehr metallisch ausgefallen ist. Fette Riffs kennt man ja von PRO-PAIN, doch dass diese dann sehr oft über die Grenze zum Thrash Metal hinausschießen, ist neu. So verbindet man den bekannten Groove mit einigen heftigen Riff-Salven, die bereits im Opener 'Neocon' einen ersten Höhepunkt finden. Auch bei 'Getting Over' wird das Tempo angezogen; dazu shoutet Meskil mit einer Wucht, die einem schon beinahe Angst macht.
Natürlich gibt es auch typischen Stoff, wie das stampfende 'Death Toll Rises' oder die beiden rockigen Nummern 'Un-American' und 'Operation Blood For Oil', die für mich zum Besten gehören, was PRO-PAIN bislang von der Leine gelassen haben.
Und als wäre das nicht schon genug, überraschen uns die Jungs immer wieder mit traditionellen Metal-Soli, ganz im Stile der Oldschool-Thrash-Helden, oder akustischen Gitarren bei 'Hate Marches On'.
Ich will nicht dringend behaupten, dass PRO-PAIN sich mit diesem Album selber neu erfunden haben, denn im Großen und Ganzen sind sie auch 2005 ihrer Linie treu geblieben. Das Positive an der neuen Scheibe ist jedoch, dass sie trotzdem sehr vielseitig klingt und auch neue Stilrichtungen auslotet - und das mit Erfolg. Mehr Metal, weniger Hardcore, so könnte man es grob umschreiben, aber das soll sicher nicht heißen, dass Fans der ersten Stunde nun abgeschreckt sein müssten, denn was hier auf "Prophets Of Doom" geboten wird, das klingt unverkennbar nach dieser Band.
Und am Schluss steht dann auch wieder fest, dass ich das Review auch mit diesem einen Satz hätte beenden können: Auf PRO-PAIN ist Verlass - 2005 mehr denn je!
Anspieltipps: Neocon, Un-American, Getting Over, Death Toll Rises, Operation Blood For Oil
- Redakteur:
- Björn Backes