PRODIGAL EARTH - Zenith II Zero
Mehr über Prodigal Earth
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pitch Black Records
- Release:
- 06.02.2009
- Disaster 121
- Broken World
- Lonely Gods
- Once Upon A Crime
- Crossroads
- God's Children
- The Young Ones
- Will To Live
- The End (Ashes Of Desire Pt.I)
- Pro Defunctis
- Pro Defunctis (Alternate Version)
Metal! Metal! Metal!
Jetzt solltet ihr ganz schnell eure Kutten aus dem Schrank und das Schwert von der Wand holen, denn es gilt gen Metalthron zu huldigen. Die Zyprioten PRODIGAL EARTH präsentieren uns mit ihrem Debütalbum "Zenith II Zero" ein prachtvolles und maßgeschneidertes Stück Stahl, das voller lieb gewonnener Klischees und mit reichlich Pathos daherkommt. Aber Halt, das Quintett bietet noch deutlich mehr als das und dürfte somit auch für alle klassischen Metalfans der Marke IRON MAIDEN, KAMELOT oder ANGRA ein Wohlgenuss sein.
PRODIGAL EARTH setzen auf bewährte Muster und teils gewohnte Melodieführungen. Große Riffs dürfen hier nicht erwartet werden, in dieser Hinsicht beschränkt man sich dann doch eher auf gute Begleitmusik. Dagegen setzt man mit den vielen Soloeinlagen und zweistimmigen Gitarrenharmonien ein deutliches Ausrufezeichen, denn in dieser Disziplin spielen die beiden Flitzefinger Ninos und Antonis ganz vorne mit. Da sind schon einige Zungenschnalzer angebracht. Großes Kompliment. Keyboardflächen, Streicher und sonstige symphonisch bombastische Elemente dürfen natürlich im Gesamtsound auch nicht fehlen, sind aber sehr dezent und im Hintergrund gehalten, was sich wohlwollend im Gesamtbild niederschlägt. Es gibt jedoch keine größeren musikalischen Überraschungen auf diesem Album, allerdings ist die Professionalität und die Qualität des Dargebotenen durchaus mehr als eine erhobene Metalfaust wert.
Das große Plus der Scheibe ist vor allem Sänger Nicholas Leptos, der schon jetzt über eine sehr charismatische Stimme verfügt und keine Konkurrenz im klassischen Metalbereich zu fürchten braucht. Gut, die eine oder andere Melodie ist tatsächlich bereits arg abgedroschen und ab und an hätte weniger Text auch gereicht, aber insgesamt besticht der junge Mann durch eine sehr variable und stets gute Gesangsleistung. Sein Organ besitzt Energie ('Broken World', 'God's Children'), die Attitüde stimmt in den meisten Fällen und auch die hymnisch theatralischen Passagen ('Once Upon A Crime', 'The End') transportiert er überzeugend mit viel Pathos. Vor allem in den ruhigeren Momenten macht Nicholas eine wirklich sehr gute Figur, was er bei 'Will To Live' und 'Pro Defunctis' eindrucksvoll unter Beweis stellt. Die abschließende Ballade ist außerdem sehr schön instrumentiert, weist eine Art Musical- und Filmmusikcharakter auf und wurde sogar zusätzlich noch einmal mit fantastischem weiblichen Gesang als Bonus auf das Album gepackt. Sehr schöner Song.
Die Produktion hätte für mich besonders im Schlagzeugbereich noch ein bisschen mehr Dampf vertragen können, ist aber vollkommen im grünen Bereich. Ich kann diese Scheibe allen Metalfans nur wärmstens empfehlen, denn hier werden Bedürfnisse und Erwartungen bis ins letzte Detail erfüllt. In meinem Fall manchmal ein bisschen zu arg, aber auch ich muss anerkennen, dass PRODIGAL EARTH aus Zypern hier eine sehr gute Arbeit abgeliefert haben. Das könnte sogar überregional funktionieren. Es dürfte dagegen jedoch verdammt schwierig sein, an die Scheibe in Deutschland heranzukommen. Daher mein Tipp: Schaut euch im Internet um.
Anspieltipps: Broken World, Pro Defunctis, The End
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Chris Staubach