PROGRESSIVE SOULS COLLECTIVE, THE - Sonic Rebirth
Mehr über Progressive Souls Collective, The
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metalville / Rough Trade
- Release:
- 15.03.2024
- Part I: About To Leave
- Part II: I Am Here
- Part III: Of My Senses
- Part IV: Destroy Chemistry
- Part V: Talk To Me
- Part VI: Copies Don’t Exist
- Part VII: The Core
- Part VIII: Goodbye To Love
Eine bemerkenswerte Wiedergeburt.
Als THE PROGRESSIVE SOULS COLLECTIVE vor vier Jahren erstmalig auf der Bildfläche erschienen ist, durfte sich Mastermind Florian Zepf mit stolzer Brust auf die Schultern klopfen. Der Erstling des internationalen Ensembles konnte verschiedene Spielarten des klassischen und modernen Prog Rocks miteinander kombinieren und gelegentlich auch Brücken zu alternativen Stilrichtungen bauen. Mit "Sonic Rebirth" kehrt der Gitarrist und Songschreiber nun zurück und konnte für den zweiten Release seines Projektes wieder zahlreiche namhafte Musiker um sich scharen - allen voran die beiden LEPROUS-Recken Jamie Powell & Simen Daniel Lindstad Børven, aber auch genrefremde Namen wie Damiano Della Torre (Luciano Pavarotti) und Luis Conte (Phil Collins, Eric Clapton).
Namedropping ist eine feine Sache, solange sie dann auch die entsprechenden Erwartungen erfüllt, aber auch hier muss sich Zepf wenig Gedanken machen. Die größtenteils von ihm komponierten Stücke zünden auch auf dem zweiten Silberling richtig gut, entdecken neue musikalische Welten und erinnern in Sachen Experimentierfreude so manches Mal an den Output einer Band wie PAIN OF SALVATION, auch wenn THE PROGRESSIVE SOULS COLLECTIVE seinen Ursprung immer noch im klassischen Progressive Rock hat. Was die Scheibe allerdings benötigt, ist eine gewisse Anlaufzeit, weil die Melodien etwas sperriger geraten sind als auf dem Debüt, und die sicherlich vielzähligen Harmonien eine Weile brauchen, bis sie dann auch perfekt inbeinander greifen.
All dies sind übliche Entwicklungen auf einem Album dieser Sparte und daher vielleicht nicht weiter nennenswert, und dennoch sei es hier noch mal betont, weil das Songwriting wirklich hervorragend ist, die stilistischen Eigenheiten aber eben ein bisschen Geduld einfordern. Doch sobald man hier den Anker ausgeworfen hat, gewinnt "Sonic Rebirth" schnell an Glanz und Eleganz, überzeugt mit wunderbaren, gelegentlich mehrstimmigen Gesängen, kontert den Fluss der Harmonien aber auch gerne mal mit ein paar ordentlichen Grooves.
Dass man am Ende keine einzelnen Songs hervorheben muss, ist ein weiteres Qualitätsmerkmal des Gesamtwerkes, dessen Konzept auch inhaltlich richtig gut aufgeht. THE PROGRESSIVE SOULS COLLECTIVE diskutiert das Zusammenleben von Mensch und moderner Technik, stellt Fragen, nimmt die Themen auch in den divergierenden Stimmungen mit und ist als Konzeptwerk tatsächlich auch als ein eben solches identifizierbar. Insofern kann man dem Kopf hinter dem Projekt ein weiteres Mal mit einer gewissen Euphorie gratulieren. "Sonic Rebirth" ist stimmig und extrem unterhaltsam - zwei wichtige Erkenntnisse eines musikalisch absolut unstrittigen Albums!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes