PROTEST THE HERO - Scurillous
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2011
Mehr über Protest The Hero
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cooperative Music (Universal)
- Release:
- 25.03.2011
- C'est La Vie
- Hair Trigger
- Tandem
- Moonlight
- Tapestry
- Dunsei
- The Reign Of Unending Terror
- Termites
- Tongue Splitter
- Sex Tapes
Gourmet-Gefrickel galore!
PROTEST THE HERO waren in den vergangenen Jahren wohl einer der häufigsten Besucher in meinem Rotationsschacht. Sowohl das Debüt "Kezia" als auch der Nachfolger "Fortress" überzeugten mit einer leicht überdrehten Mischung aus Mathcore, Metal, WATCHTOWER & THE MARS VOLTA. Nun liegt mit "Scurillous" der dritte Streich der Ahornblätter vor.
Und wie es nicht anders zu erwarten war, bleiben die Kanadier ihrem ureigenen Stil weitgehend treu. Es wird immer noch gemischt, was auf den ersten Blick nicht zusammen gehört. Hier treffen die Songstrukturen des Mathcore auf meist cleanen, leicht angeschrägtem und sehr variablem Gesang und eine völlig irrwitzige Gitarrenarbeit, die den Hörer mit verknoteten Lauschlappen aus diesem Vergnügen entlassen.
Nix Neues im Hause PROTEST THE HERO also? Kann man im Prinzip so sagen. Die bemerkenswerteste Änderung ist wohl, dass Rody Walker mittlerweile fast ausschließlich singt und corige-Ausflüge extrem selten geworden sind. Ansonsten irrsinnt sich das Quintett wieder durch die zehn Songs, dass es eine wahre Freude ist.
Mit jedem Durchlauf findet man neue Haken in den undurchdringlich erscheinenden Songs, die aus den äußerst verschachtelten Nummern echte Ohrwürmer machen. Da hätten wir die hübschen weiblichen Backings in 'Hair-Trigger', den famosen Up-Tempo-Part in 'Moonlight', über den Rody eine erstaunliche Gesangsmelodie legt, das angejazzte 'Tapestry', bei dem sich Bassist Arif Mirabdolbaghi die Finger verknotet oder das abschließende 'Sex Tapes', das mit einem fast eingängigen Refrain aufwartet. Und genau das ist die große Kunst bei PROTEST THE HERO: Obwohl die Musik eigentlich sehr vertrackt ist, fällt einem (nun, mir zumindest) der Zugang sehr leicht, weil die Musik in sich schlüssig wirkt, es Hooks gibt, die beinahe penetrant im Gehörgang bleiben und man mit Rody einen sehr markanten Sänger in seinen Reihen hat.
Das ist wohl auch der Grund, warum PROTEST THE HERO auch außerhalb der Core-Gemeinde gut funktionieren (können) und traditionsbewusste Metaller sich zumindest nicht angewidert abwenden. Frickelige, eigenständige, markante Musik für ebensolche Typen.
Wer eh schon die Vorgänger in seinem Regal stehen hat, kann hier also bedenkenlos zugreifen. Alle anderen können das auch. Ganz toll.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk