PROVENANCE, THE(2458) - Still At Arms Length
Mehr über Provenance, The(2458)
- Genre:
- Avant Gothic Metal
- Label:
- Scarlet
- Release:
- 28.01.2003
- Climbing Ideals
- Tearful, Bitter, Broken
- Carousel Of Descent
- The Ardbeg Experience
- Mimic
- At Random Choose
- World Of Hurt
- At Arms Length
THE PROVENANCE aus Schweden legen mit "Still At Arms Length" ihr zweites Werk vor. Ihr Musikstil, mit dem Etikett "Avant Gothic Metal" treffend umschrieben, wird im Beipackzettel zurecht definiert als Mischung aus OPETH, ANATHEMA und THE GATHERING.
Viele der "alten" Gothic-Bands haben ihren Weg zum (kontinuierlichen) Erfolg bereits darin gesucht, ihre Wurzeln ganz oder zumindest teilweise aufzugeben, um nicht im Einheitsbrei der aufkommenden Gothic-Massenbewegung - es ist wohl nicht mehr übertrieben, davon zu sprechen - unterzugehen. Welche Möglichkeiten bestehen da noch für Newcomer im Bereich Gothic? Die Strategien lassen sich im Wesentlichen in zwei Gruppen aufgliedern: Statt durch Innovation durch solide, massentaugliche Songs überzeugen und anzusprechen oder neue Wege suchen, zum Beispiel die Mischung mit Elementen aus anderen Stilrichtungen.
Eine der Stilbezeichungen für Acts letzterer Strategien lautet in letzter Zeit vermehrt "Avant Gothic Metal". Diesen Weg wählen auch THE PROVENANCE. Während sich viele Bands jedoch entweder nur mit dem Etikett schmücken um davon abzulenken, das in Wahrheit nicht wirklich avantgardistisches zu bieten haben, ist die Bezeichnung bei anderen ein sicheres Zeichen für den krampfhaften aber meist missglückten Versuch, Innovation in den Einheitsbrei zu integrieren - da ist mir ehrlicher "Main Stream-Gothic" - so negativ das Wort belastet ist - doch wesentlich lieber.
Was nun THE PROVENANCE angeht, so tragen sie das Etikett "Avant" durchaus zurecht. Denn in der Tat kombinieren sie traditionelle Gothic-Elemente - in der depressiven Thematik, harter Melodiösität oder besser melodiöser Härte, der Mischung aus weiblichem und teilweise aggressivem männlichen Gesang sowie die Einarbeitung unkonventionellerer Instrumente (in diesem Fall eine Flöte) - mit Riffs und Elementen aus dem Progressive-Bereich. Das Ergebnis ist eine wohlklingende, träumerische Musik, die mal entspannend, mal hart daher kommt. Dieses Konzept geht weitgehend auf und THE PROVENANCE gehören damit in die Kategorie der gelungenen Experimente, wenn auch gewisse Längen und seltene Holprigkeit nicht ganz vermieden werden konnten. Dennoch: Es ist ein Wegweiser, in welche Richtung der Gothic gehen kann, um nicht den Übersättigungstod zu sterben. Echte Highlights fehlen aber.
Der Song "Mimic" erinnert mich übrigens stellenweise an irgendeinen Titel aus der guten alten Zeit, in Richtung DEEP PURPLE oder so, ich komme aber nicht drauf welcher es ist. Falls es jemandem einfällt: Mir per E-Mail schreiben! ;-)
Anspieltipps: Tearful, Bitter, Broken; Mimic; At Arms Length
- Redakteur:
- Mathias Kempf