PSY:CODE - Cause And Neglect
Mehr über Psy:code
- Genre:
- Modern Hardcore / Metalcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Mighty Music / Target Distribution
- Release:
- 10.06.2013
- No 100
- My Sick Redemption
- Creator / Destroyer
- Open For The Taking
- First In Line
- Trapped In Time: Stretched
- The Sky Is The Limit
- Hellish Tensions
- Speak Up
- Above
- Senseless Patterns
- The Source Of Light
Typisch dänisch - ob das immer so gut ist?
Man kann ihr mittlerweile einen Stempel aufdrücken, der modern ausgerichteten dänischen Metal-Szene, und das ist sicher nicht von Vorteil. Doch unterm Strich müssen sich inzwischen viele Truppen aus dem nordischen Nachbarstaat gefallen lassen, auf einen gewissen Einheitssound zu bauen, der zumeist auch noch von Hofproduzent Jacob Hansen zurechtgezimmert wird. Das war bei MNEMIC oftmals der Fall, das prägte die weniger spannenden RAUNCHY-Alben, und diesem Vorwurf kann sich auch PSY:CODE nicht entziehen, selbst wenn diese Newcomer vor drei Jahren noch imstande schienen, den ganz großen Wurf zu absolvieren.
Doch im Anschluss an das wirklich ordentliche Debüt "Delusion" folgt nicht die erhoffte, fokussierte Weiterentwicklung im Bandsound. "Cause And Neglect" setzt immer noch auf das Wechselspiel zwischen sphärischen, fast schon synthetisch anmutenden Melodien und brachialen Riffs und Shouts, verzettelt sich hierbei aber allzu oft in relativ ziellosem Songwriting und unnötig komplizierten Arrangements. Es scheint ganz so, als traue sich das Quintett einfach nicht, mal die Keule auszupacken und die thrashigen Nuancen einzelner Songs zu nutzen, um analog zu stellenweise ähnlich gelagerten Kapellen wie SOILWORK auch mal die perfekte Verquickung aus Brutalität und Melodik zu erzielen. Einzelne Gehversuche wie etwa der Opener 'No 100' oder das von mächtigen Gitarrenwänden staffierte 'Creator / Destroyer' deuten diese Fähigkeit zwar an, doch die tatsächliche Vollendung bleibt auch in diesen Kompositionen aus. Stattdessen höt man auf "Cause And Neglect" häufig weniger Gares wie 'Speak Up' oder 'Above', dynamische Unschlüssigkeiten wie 'Trapped In Time: Stretched' und weniger zwingende Hit-Versuche wie letzten Endes 'The Source Of Light', welches als Rausschmeißer keine schlechte Figur gibt, aber eben wie die übrigen elf Tracks niemals den Eindruck wegschieben kann, dass hier noch Steigerungspotenzial vorhanden ist.
Insofern können die Dänen zwar bestätigen, dass sie ihrer Linie treu geblieben sind, dürfen aber nicht behaupten, dass mit ihrem zweiten Album ein weiterer (musikalischer) Schritt auf die nächste Ebene bewältigt wurde. "Cause And Neglect" als Abklatsch des Debüts zu bezeichnen, wäre zwar sehr weit hergeholt, doch je mehr man über diesen Gedanken grübelt, desto häufiger scheint er seine Berechtigung zu finden.
ANspieltipps: Hellish Tensions, No 100
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes