PSYCHCICS, THE - The Psychics
Mehr über Psychcics, The
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Krescendo Records
- Release:
- 11.09.2009
- Portent
- Ghosts
- We Rock
- Here Comes The Rain
- 21st Century Whipping Boy
- Call My Name
- Time We Tried Again
- Change
- In The City
- Dream Man
Krachender Heavy Rock mit Ecken und Kanten, fantastischer Gesangsleistung und fliegenden Fingern.
Kann sich noch jemand an die englischen LIONSHEART um Sänger Steve Grimmett erinnern, die 1993 mit ihrem gleichnamigen Debütalbum für reichlich Furore, speziell im asiatischen Raum, sorgen konnten? Die eigentliche treibende Kraft hinter der Band waren Mark und Steve Owers, die der Band bereits nach nur einem Album gemeinsam den Rücken kehrten. Während die Briten weiter Alben veröffentlichten wurde es um die Zwillingsbrüder sehr still. Fünfzehn Jahre später tauchen die beiden Herrschaften nun mit ihrem neuen Projekt THE PSYCHICS auf der Bildfläche auf und können musikalisch fast an alte Glanztaten anknüpfen.
Das Debütalbum strotzt nur so vor energiegeladenen Rock- und Metalsongs, die stets von sehr dominanten Gitarren vorangetrieben werden und von der kraftvoll bluesigen Stimme von Steve Owers veredelt werden. Ein echtes Juwel. Er klingt verdammt nach David Coverdale ('Time We Tried Again') oder Robert Plant ('Here Comes The Rain'), überzeugt dabei in allen Tonlagen und steigt mit dieser Leistung direkt in die vorderen Reihen des Sängerolymps auf. Es fehlen den Songs vielleicht noch die ganz zwingenden Refrains, aber es ist zu jeder Zeit melodisch und verdammt cool.
Musikalisch steigen THE PSYCHICS mit 'Portent' und 'Ghosts' recht heavy in das Album ein, nur um dann im weiteren Verlauf überwiegend klassisch zu rocken oder im Mid-Tempo-Bereich zu stampfen. Die Härte der ersten beiden Songs kann man also nicht allzu lange halten, groovt und rockt dafür umso mehr. Gitarrist Mark Owers ist in meinen Augen gleichzeitig das Aushängeschild wie aber auch der größte Schwachpunkt. Er hat viele gelungene Ideen, rockt, feuert gelegentlich echt fette Riffs ins Orbit und besticht vor allem im Solobereich, dass mir doch tatsächlich die Kinnlade nach unten klappt. Mark ist ein Flitzefinger vor dem Herrn und überzeugt mit scharf schneidenden Soli. Auf der anderen Seite wirkt sein Spiel im Rhythmusbereich recht hektisch, da er auch dort ab und an die Noten tanzen lässt. Das erinnert teilweise sehr stark an Herrn Malmsteen, der ebenfalls jede freie Sekunde füllen muss. Damit bringt er eine gewisse Unruhe mit, die der amtlich rollenden Musik eher schadet.
Trotzdem macht das Album mächtig Spaß, sticht aus den vielen melodischen Rockveröffentlichungen positiv heraus und besitzt einige Ecken und Kanten, die man sich bei vielen Kollegen meist sehnlichst wünscht. Für den Auftakt haben die Briten THE PSYCHICS schon einmal ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Bleibt nur zu hoffen, dass wir nicht wieder fünfzehn Jahre auf das nächste Album warten müssen. Melodische Rockfans mit Vorliebe für bluesigen 70er-Jahre-Touch und echten Gitarrenhelden sollten hier definitiv zugreifen. Starkes Album.
Anspieltipps: Portent, Ghosts, Here Comes The Rain
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Chris Staubach