PSYCHLONA - Warped Vision
Mehr über Psychlona
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Magnetic Eye Records
- Release:
- 27.09.2024
- Jasmine
- Let's Go
- Smoke
- Cut Loose
- Topanga
- Kaleidoscope
- Split
- Magic Carpet
Cooles instrumentales Fundament, doch es fehlt die nennenswerte Besonderheit!
Das vierte Album von PSYCHLONA befindet sich in einem stetigen Spannungsfeld aus experimentellem Heavy Rock, spacig angehauchten Psychedelic-Sounds und lässigen Indie-Noten, bringt aber die leichte Bürde mit, dass es bisweilen vergeblich um klar erkennbare Höhepunkte kämpft. Die Briten zeigen sich zwar vor allem an der Instrumentalfront als fähige Musiker, die gerne auch mal etwas längere Zeit damit verbringen, einzelne Riffs zu zelebrieren und sie schließlich auch psychedelisch zu entfremden. Doch in der Gemengelage aus gelegentlich schmutzigen Gitarren, vereinzelten Grunge-Arrangements und ansatzweise verträumten Harmonien ist nicht immer jener Kick geboten, den es einfach benötigt, um sich von den Songs mitreißen zu lassen.
So kommt es, dass PSYCHLONA die Dreiviertelstunde zwar mit vielen extrem spannenden Ansätzen füllt, hierbei einen tollen organischen Sound fährt und auch genügend Crunch in die Kompositionen bringt, aber eben nicht die notwendigen Spannungsbögen nachsteuert - zumindest nicht über die komplette Distanz des Albums. "Warped Vision" beinhaltet mit dem teils excplosiven 'Split', dem sehr alternativen 'Smoke' und dem schwungvollen Opener 'Jasmine' zwar definitiv einige wirklich lohnenswerte Stücke, aber unterm Strich springt der Funke auch hier manchmal nur etwas gezwungen auf den Zuhörer über, weil die Herren von der Insel sich nicht immer entschließen können, auch ein paar anständige Hooklines einzubauen.
Nun ist es unzweifelhaft kein dringendes Erfordernis, in diesem Sektor mit penetranten Widerhalen zu arbeiten oder gar melodische Fundamente auszulegen, aber das gewisse Etwas, seien es nun einfach nur ein paar markante Passagen, das geht "Warped Vision" bei aller handwerklichen Qualität noch ein bisschen ab. Daran ist künftig sicherlich auch noch zu arbeiten. Ansonsten ist das neue PSYCHLONA-Album anständig und für die Desert-Rock-Gemeinde eine willkommene Alternative, nur eben noch nicht der Höhepunkt, den die Briten bis heute schuldig bleiben.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes