PSYCHO CHOKE - Unraveling Chaos
Mehr über Psycho Choke
- Genre:
- Nu Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- 7 Hard (H'ART)
- Release:
- 16.07.2010
- Intro
- Freedom In A Bottle Of Scotch
- Get Down (feat. Gus G)
- Death By Words
- Streetwise (feat. Marios Iliopoulos & Olof Morck)
- Obey
- Swamp (feat. Jacob Hansen)
- Fire In The Hole
- Dummy
- Outro
Irgendwie brasilianisch fett!
Es gibt sie ja reichlich, die Leute bzw. Fans, denen die letzten SEPULTURA-Platten nicht mehr sonderlich munden und die auch die Platten vom geschassten Maximilian nicht mehr als Offenbarung im modernen, Groove-betonten Metal würdigen. Verständlich, schließlich ist die Entwicklung sowohl bei der brasilianischen Legende als auch bei den Kollegen von SOULFLY eher rückläufig. Warum also nicht einmal nach Alternativen schauen, von denen es zwar sicherlich so einige gibt, aber abgesehen von THE CAVALERA CONSPIRACY - willkommen im Club also - keine, von der man behaupten könnte, dass ihre Scheibe(n) wirklich dorthin geht, wo der Kult mit "Roots" seinen Anfang nahm?
Fündig werden sollte man schließlich in Griechenland, wo mit PSYCHO CHOKE bereits seit mehreren Jahren eine Band um die Gunst kämpft, sich aber bislang auf internationalem Level noch nicht vorstellen durfte. Mit dem insgesamt schon vierten Album werden die Südländer nun auch international vorstellig und überraschen das unbelastete Publikum sogleich mit einem Monster-Punch. Selbst ohne die Euphorie des ersten Moments muss man hier nämlich eingestehen, dass man seit dem SLIPKNOT-Debüt im neumetallischen Bereich kaum mehr so derbe weggeblasen wurde!
PSYCHO CHOKE nutzen die internationale Gunst und legen direkt mal los wie die Feuerwehr. 'Freedom In A Bottle Of Scotch' punktet mit unheimlich wuchtigen Grooves und brutalen Shouts, pumpt dabei aber auch so was von fett, dass die ansonsten im Klischee versinkenden Aggressionen sofort ins Blut schießen. Und der Opener ist kein Einzelfall, wie die anscheinend in südländischen Musikerkreisen geschätzte Kapelle in den nächsten Nummern unter Beweis stellt. Das Namedropping (Gus G. soliert beispielsweise in 'Get Down', Jacob Hansen shoutet brillant in 'Swamp) haben die Griechen derweil gar nicht nötig, weil Rhythmen und Arrangements eine Einheit ergeben, deren wuchtige Grundlage dem schwindenden Nu-Metal-Kollegium das Fürchten lehren sollte. Und auch wenn man hier und dort den Eindruck haben müsste, PSYCHO CHOKE würden mit dieser Chose mittlerweile auf verlorenem Posten stehen, siegt am Ende die Durchschlagskraft des permanent überzeugenden Materials.
Nu Metal muss also nicht dringend vorbei sein. Und während selbst Härtnergangs wie SLIPKNOT leisere Töne anschlagen, ist es definitiv nicht verpönt, noch einmal die Keule auszupacken - vor allem nicht wenn dies so brachial und ansprechend gelingt wie auf "Unraveling Chaos"!
Anspieltipps: Freedom In A Bottle Of Scotch, Obey, Swamp
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes