PSYCHOCHARGER - Curse Of The Psycho
Mehr über Psychocharger
- Genre:
- Horror Rawkillbilly
- Label:
- GMR Music / H'art Musik
- Release:
- 17.03.2008
- Intro
- Psycho Charger
- Devilsnake
- Graverobbers From Outter Space
- Redneck Zombies
- Return Of The One Percenter
- Channel 13
- Roadkill
- Invasion Of The Ballsnatchers
- Sugar Tit
- Rawkillbilly Baby
- Route 666
- Ghoulfriend
- Operation:Psycho
- I Eat The Dead
- The Bad Seed
- Redneck Zombies (Remix)
Die New Yorker Undergroundszene hat in den letzten vier Jahrzehnten schon reichlich innovative, aber gleichzeitig auch noch mehr abgedrehte Individuen hervorgebracht. Auch in der heutigen Zeit scheinen in der Megametropole sehr viele skurrile Nachtschattengewächse herumzulaufen. Drei davon haben sich unter dem Namen PSYCHOCHARGER zusammengefunden und möchten der Welt mit ihrem musikalischen Cocktail aus Punk meets Industrial meets Rockabilly einen gehörigen Schrecken einjagen. Mehr noch als ihre Musik stehen bei den New Yorkern ihr blutrünstiges Horrorimage und die dazugehörigen, teils recht geschmacklosen Texte im Vordergrund. Die Band hat bereits zwei Alben veröffentlicht, die aber aus Businessgründen mehr oder weniger vom Markt verschwunden sind. So haben sie die Sache nun selbst in die Hand genommen, mit "Rot'n'Roll Army Records" ein eigenes Label gegründet und jetzt auch in Europa mit "Curse Of The Psycho" eine eigene Compilation der ersten beiden Scheiben auf den Markt geschmissen.
Großartige musikalische Abwechslung, Innovation oder Höhepunkte gibt es bei PSYCHOCHARGER und ihren siebzehn Songs, unter denen sich sogar noch eine reichlich überflüssige Remixversion von 'Redneck Zombies' befindet, nicht. Bis auf die gesprochene Einleitung, das instrumentale 'Channel 13' und das ohne Industrialparts auskommende 'Route 666' (klingt dadurch leicht nach MOTÖRHEAD) laufen alle Songs nach dem gleichen Schema ab. Das Grundgerüst sind Industrialbeats, die immer wieder durch nette Sounds und reichlich gesprochenen Samples verfeinert werden. Darüber schrammeln die Gitarristen bekannte Rockabillyriffs oder klassische Rock-'n'-Roll-Patterns (oft kommt auch das Hauptthema der "James Bond"-Titelmusik zum Vorschein). Bandchef Jimmy Psycho setzt bei seinen Gesangspassagen auf immer wiederkehrende monotone Phrasen, keine Melodien und den Einsatz von extremer Verzerrung. Somit könnte man gesanglich wie musikalisch WHITE ZOMBIE als stark hinkenden Vergleich heranziehen, denn die Intensität und musikalische Klasse von Rob Zombie und seinen Kollegen erreichen PSYCHOCHARGER nicht mal im Ansatz.
Das Album ist sehr fein aufgemacht, beinhaltet sogar noch drei Videoclips und kommt mit einer Gesamtspielzeit von mehr als sechzig Minuten daher. Da kann man also nicht meckern. Da die New Yorker anscheinend schon reichlich Kontakte zur Indie-Horror-Filmwelt geknüpft haben - sie durften schon einige Beiträge zu Soundtracks abgeben - würde es mich nicht wundern, wenn sich PSYCHOCHARGER ähnlich dem bereits genannten Rob Zombie irgendwann eher in diesem Metier als mit ihrer Musik einen Namen machen würden. Die ganze Geschichte ist nicht so meine Welt, wer aber immer auf der Suche nach verrückten Sachen ist, ein Faible für reichlich derbe Texte hat und sich darüber hinaus noch von Begriffen wie "Raw-Kill-Billy" oder "Ultra-Horrific-Psycho" angefixt fühlt, sollte das Trio mal anchecken. Auf ihrer offiziellen Seite gibt es reichlich Hörbeispiele. Guten Appetit.
- Redakteur:
- Chris Staubach