PUBLICIST UK - Forgive Yourself
Mehr über Publicist UK
- Genre:
- Dark Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Relapse
- Release:
- 21.08.2015
- Cowards
- Slow Dancing To This Bitter Earth
- Levitate the Pentagon
- Blood Relative
- I Wish You'd Never Gone To School
- Canary
- Telegraphing
- You Are The Stars
- Away
Dunkle, tiefe Rock-Töne.
Für welche Art von Musik wohl PUBLICIST UK stehen mag? Der Name klingt irgendwie intellektuell und natürlich "very british". Beides ist jedoch falsch. Auch der Blick auf die bisherigen Referenzen der Musiker ist irreführend. Drummer Dave Witte spielt beispielsweise bei den amerikanischen US-Speed-Metal-Punkern MUNICIPAL WASTE, Brett Bamberger bedient den Bass bei den Tech-Deathern REVOCATION, und auch die andern beiden Publizisten lassen auf Basis ihrer Vergangenheit nicht unbedingt auf die Klänge auf "Forgive Yourself" schließen.
Diese sind zunächst einmal nicht unbedingt als metallisch zu bezeichnen. PUBLICIST UK verschreibt sich einer originellen Eigenkreation dunkler, harter Rockmusik, die besonders durch die Stimme von Zachary Lipez geprägt ist. Diese Stimme versprüht schöne, düster-melancholische Gothic/New Wave-Vibes und klingt je nach Song mal nach INTERPOL, mal nach DEPECHE MODE, mal nach TIAMAT. Die Musik kann dabei gerne auch mal etwas ruppiger als bei den genannten Bands ausfallen, beispielsweise ins (post-)Punkige auspendeln ('Cowards') oder saftig nach vorne rocken ('Slow Dancing To This Bitter Earth') oder aber wunderbar in seiner eigenen indie-rockigen Melancholie schmachten ('Blood Relative'). Und dann gibt es zwischendurch noch einige fast als hymnisch zu bezeichnende Momente, die sogar an die geniale Band WOVEN HAND gemahnen.
Leider ist die Stärke des Albums zugleich aber auch seine Schwäche. Denn cool ist die Musik, solange man mal einen einzelnen Song anhört, doch alle Neune am Stück sind für mich dann doch meist etwas ermüdend, weil stilistisch relativ gleich bleibend. Hier müsste gerade im Gesangsbereich doch noch etwas mehr Variabilität herrschen, vor allem was Stimmungen angeht. Zumindest passt die Musik nicht so recht zum Hitzesommer. Aber für den kann ja die Band nichts. In den Wintermonaten bei entsprechender Stimmung könnte noch ein Pünktchen mehr rausspringen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker