PULVER (D) - Kings Under The Sand
Mehr über Pulver (D)
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Gates Of Hell Records / Soulfood
- Release:
- 10.05.2019
- Rising
- Phantom Hawk
- Blacksmith's Lament
- Kings Under The Sand
- Qarinah
- Warrior Caste
- Alpha Omega
- Curse Of The Pharaoh
Die Entdeckung der Langsamkeit.
Nach ihrer letztjährigen selbstbetitelten EP hat die Aschaffenburger Metalband PULVER soeben ihr Debütalbum "Kings Under The Sand" vorgelegt. Darauf zeigt sich das Quintett deutlich vor der NWoBHM beeinflusst. Die dafür eher untypisch tiefe, etwas knarzige Stimme des Sängers ist wohl schon mit MOTÖRHEADs unvergessenem Lemmy verglichen worden, wobei ich diesem Vergleich nur als grober Näherung zustimmen kann. Auch der Verweis auf IRON MAIDEN mit Paul di'Anno mag eine ungefähre Vorstellung geben.
Nach einem Intro serviert die Gruppe mit 'Phantom Hawk', benannt nach ihrem Maskottchen, einen Volltreffer, ein flüssiges Metalstück mit einem starken Leadbreak. Sehr schleppend dagegen fängt 'Blacksmith's Lament' an und es beschleunigt später nur mäßig. Aber gut, ein Klagegesang darf natürlich adagio gespielt werden. Allerdings wird es auch danach nicht mehr wesentlich schneller. PULVER spielt Metal mit überwiegend gedrosselter Geschwindigkeit. Aber auch wenn das Tempo mal erhöht wird, lautet das Kommando nur "Halbe Kraft voraus". Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist "Kings Under The Sand" durchaus eine gute Scheibe. Die meisten Stücke weisen eine nette Melodie auf und sind durchweg gut strukturiert und arrangiert. Wiederholt sind gelungene Doppel-Leadpassagen irgendwo zwischen IRON MAIDEN und THIN LIZZY zu hören, etwa bei 'Qarinah' und 'Curse Of The Pharaoh'. 'Warrior Caste' punktet mit einem interessanten Wechselspiel von Gitarre und Bass und bei dieser eher stampfenden Nummer passt auch das geringere Tempo, bevor sich das Instrumental 'Alpha Omega' als etwas flinker entpuppt.
Nach dem Anhören des Albums bin ich etwas ratlos. Die Musik ist wirklich gut, aber bei einer Band, die sich an MAIDEN und Co. orientiert, ist diese Langsamkeit irritierend. Ich frage mich, wie langsam die Jungs erst gespielt hätten, wenn sie "Kings Under The Sand" mit aller Gewalt auf über 40 Minuten Spielzeit hätten bringen wollen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser