PYRAH - Veni Vidi Delevi
Mehr über PyraH
- Genre:
- Deathcore / Alternative
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 20.09.2024
- Death From Above
- My Only Solace
- These Silent Halls
- Mind Reset
- Obey
- Veni Vidi Delevi
- Dancing With Devils
- End Of The Slope
- Sea Of Faces
- Cursed To Fail
- Guidance From Within
- Constant Chatter
Lasst diese Band mal heiß laufen!
Eigentlich bringen die Musikerinnen und Musiker von PYRAH einige wirklich gute Ideen mit, die mit ein bisschen mehr Liebe bei der Detailarbit auch zu starken Songs heranwachsen könnten. Eigentlich ist die gebotene Vielseitigkeit auf "Veni Vidi Delevi" auch ein echtes Plus zur üblichen Brutalo-Show im Deathcore-Sektor, schließlich ist der weibliche Clean-Gesang in manchen Passagen des neuen Albums eine willkommene Abwechslung, die auch von den mitunter progressiven Songstrukturen nicht aus der Bahn gekickt wird. Grundsätzlich gibt es sehr viele Gründe, den neuen Silberling dieser französischen Combo wirklich cool zu finden, würde PYRAH nicht so manches Mal in recht plumpes Gebolze abdriften und mit massiven Grooves der Einheitsshow des Genres nacheifern. Das hat die Band nämlich angesichts der sehr differenzierten Herangehensweise in vielen Phasen von "Veni Vidi Delevi" gar nicht nötig.
Leider ist jedoch gerade das erste Drittel sehr stark von unkontrollierten und wenig mitreißenden Wutausbrüchen gezeichnet, die PYRAH recht schnell in den Konsensbetrieb des Deathcore-Business' bringen. Zwar gibt es bei den Vocals hin und wieder die erforderliche Variation, die auch so manchen Stimmungswechsel sehr schön auf den Weg bringt, doch gleichzeitig wird hier auch alles in Grund und Boden gebrüllt und die Eigenständigkeit auch mal Eigenständigkeit sein gelassen, um einfach nur die Heavyness zu steigern. Auch hier lässt sich wiederholen: Das hat die Truppe überhaupt nicht nötig.
Denn im Grunde genommen verbirgt sich hinter der Combo aus Strassbourg ein richtig gut abgestimmtes Songwriting-Ensemble, das in der Lage ist, tolle Spannungsbögen zu kreieren und diese auch zu zelebrieren, das im Spiel mit der allgemeinen Dynamik genügend Vorzüge in den Raum stellt und auch in der Performance Glanzpunkte setzen kann, wenn man Kollege Raubein mal vor der Türe stehen lässt. Nummern wie 'Sea Of Faces' oder das etwas ruhigere Titelstück sind echte Monster, bei denen von Djent-Thematik bis Metalcore alles thematisiert werden kann, bei denen aber auch einige erstklassige Hooklines noch zum Standard gehören. Auch die Temposteigerungen in 'Mind Reset' und 'Guidance From Within' wirken extrem erfrischend und brechen glücklicherweise recht schnell jede Gefahr von Eintönigkeit auf, die in den ersten Nummern noch entstehen könnte.
Worauf ich an dieser Stelle eigentlich hinaus will, ist die Feststellung, dass die Beteiligten bei PYRAH das Risiko gelegentlich noch scheuen, obschon sie in den etwas mutigeren, weil vertrackteren, Kapiteln von "Veni Vidi Delevi" richtig geile Sachen machen. Diese Band hat massiv viel Talent, ist an den Instrumenten fit und auch in kreativer Hinsicht allen Anforderungen gewachsen. Von daher sollte sich das Quartett auch nicht hinter irgendwelchen eingefahrenen Core-Arrangements verstecken, sondern sich von allen Fesseln so weit befreien, wie es nur möglich ist. Die gesamte zweite Hälfte der neuen Scheibe zeigt, wozu man in diesem Fall fähig ist. Das ist wirklich einiges! Eine klare Empfehlung bekommt das Album ohnehin, aber eben mit dem Verweis, dass hier noch mehr drin gewesen wäre!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes