PYRRHON - An Excellant Servant But A Terrible Master
Mehr über Pyrrhon
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Selfmadegod Records
- Release:
- 16.09.2011
- New Parasite
- Glossolalian
- Idiot Circles
- Correcting A Mistake
- Gamma Knife
- The Architect Confesses (Spittlestrand Hair)
- Flesh Isolation Chamber
- A Terrible Master
Psychedelisches im chaotischen Death-Metal-Gewand!
Die Assoziationen, die das neue PYRRHON-Album "An Excellent Servant But A Terrible Master" aufwirft, sind vielfältig, krass, aber auch irgendwie verstörend. Das New Yorker Quartett hat sich vor allem in Sachen musikalischer Chaostheorie eine Menge bei den kanadischen Sickos von GORGUTS abgeschaut, erweitert die durchgedrehten Arrangements jedoch phasenweise noch mit einem völlig böswilligen Klangbild, das vor allem in den beiden Abschlusstracks 'Flesh Isolation Chamber' und 'A Terrible Master' hart an der Grenze zum Nervenzusammenbruch steht. Und damit ist das Wesentliche auch schon angesprochen: Nein, für schwache Nerven ist dieses Album sicherlich nichts. Gar nichts!
"An Excellent Servant But A Terrible Master" lässt jedoch auch von der ersten Sekunde an keine Zweifel aufkommen, wer der eigentliche geistige Urheber dessen ist, was die Musiker hier produzieren. Der Geist von Mr. Schuldliner schwebt über allen Tracks, seien sie nun vertrackt, brachial, psychedelisch, finster oder was auch immer. Ein Reichtum an Elementen ist für die Amis Pflicht, das Ganze in einem wüsten Gelege zu verpacken indes die Ausdrucksform, die am erquickendsten scheint, um das Monster, das hier erstellt wurde, adäquat freizugeben. PYRRHON gehen dabei im Wechsel offensiv und verhalten zu Werke, setzen gelegentlich auch auf zerfahrene Strukturen, bleiben jedoch Gott und Meister über ihre bisweilen hektischen Ergüsse. Wenn in 'New Parasite' bereits alle Dämme zu brechen drohen, findet die Band rechtzeitig wieder zur Basis zurück, was aber auch dann geschieht, wenn "Symbolic" oder "Individual Thought Patterns" inspirativ geschüttelt werden und der gesamte Komplex des DEATH-Universums als Vorgabe in die Waagschale geworfen wird.
Natürlich sind PYRRHON nicht so elegant wie die technisch versierte Legende, und gelegentlich fehlt es auch an der kompositorischen Genialität eines Chuck S. ('Correcting A Mistake'). Aber wenn man all das summiert, was auf "An Excellent Servant But A Terrible Master" aufgetischt wird bzw. wenn man all die Eindrücke verarbeiten kann, ohne verzweifelt auf die Knie zu falleen, dann ist die Gewissheit eingetreten, dass die Band etwas wirklich Besonderes kreiert hat. Und da gerade in den harten Brocken der Scheibe ('Idiot Circles', 'Flesh Isolation Chamber') so toll mit Atmosphäre und Extremen experimentiert wird, dass man schnell vergisst, wie viel Arbeit eigentlich dahinter steckt, Zugang zu diesem Album zu bekommen, ist eine Geduldsprobe beendet, die reichlich entlohnt wird. "An Excellent Servant But A Terrible Master" ist schwere Kost, teilweise auch echt frustig für das konventionell geschulte Ohr, aber am Ende doch ein starkes Werk einer sicherlich außergewöhnlichen Combo!
Anspieltipps: Glossolalian, Gamma Knife, A Terrible Master
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes