QAANAAQ - Escape From The Black Iced Forest
Mehr über Qaanaaq
- Genre:
- Avantgarde
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal Scrap Records
- Release:
- 06.10.2016
- Body Walks
- Eskimo's Wine Is A Dish Best Served Frozen
- Untimely At Funerals
- High Hopes
- Red Said It Was Green
Prog-Avantgarde-Black-Death-Alternative-Pop-Metal, weißte Bescheid!
Ein düsteres, hochatmosphärisches und komischerweise auch faszinierendes Artwork, ein Bandlogo, das mehr Fragen als Antworten aufwirft sowie die für dieses Genre eher untypische Herkunft der Musiker – "Escape From The Black Iced Forest" schafft es, gleich von Beginn an meine Aufmerksamkeit zu bündeln. Die Italiener von QAANAAQ haben sich dem Doom Metal mit progressiven Elementen und einem deftigen Avantgarde-Einschlag verschrieben und setzen mit besagtem Longplayer ihre erste Duftmarke. Und dank einer dichten Atmosphäre sowie den einen oder anderen Besonderheiten – hier fällt sofort das fabelhaft umgesetzte und mit eigenen Facetten dekorierte PINK FLOYD-Cover 'High Hopes' ins Auge – gelingt den Jungs das auch ausgesprochen gut.
Fünf Songs, eine Spielzeit von 45 Minuten sowie zwei Bollwerke jenseits der 10-Minuten-Marke – QAANAAQ überlässt nichts dem Zufall, um sich zum einen von der Masse abzusetzen, zum anderen, um dem ausgewählten Publikum die gesamte Facette ihres Könnens zu präsentieren. Und das garnieren sie mit skurrilen Spielereien wie Orgel- und Klavierklänge. Zusammen mit einem charmant rumpligen und untergrundigen Charakter erhält das Unterfangen einen schaurig-schönen Touch. Das ist musikalisch nicht unbedingt anspruchsvoll, aber das kommt der Atmosphäre nur zugute. Es wird todesmetallisch gegrunzt, es wird schwarzmetallisch gezockt und die Faszination nimmt langsam aber sicher Überhand.
Zugegeben, an den skurrilen Soundexperimenten bei 'Body Talks' beispielsweise muss man sich erst einmal gewöhnen. Und – wir bleiben bei dem Opener-Beispiel – die einlullenden Parts, die addiert den Eröffnungstrack bilden, lassen einen partout nicht los. Und das positive Verwirrspiel wird bei 'Red Said It Was Green' auf den Gipfel getrieben: Zu Beginn Friede, Freude, Eierkuchen? QAANAAQ goes Alternative Pop? Der Frühling erwacht? Nein, denn die Farce wird nach zwei Minuten aufgedeckt und der bandtypische Mantel legt sich über die friedliche Aura und so geht Harmonie mit Finsternis eine durch und durch hörbare Symbiose ein. Es sind viele Eindrücke, mit denen uns QAANAAQ heuer versorgt und das muss man erst einmal sacken lassen. Doch lasst euch vom erdigen Sound und der – nennen wir es mal – eigenwilligen Herangehensweise nicht irritieren. Denn irgendwie ist "Escape From The Black Iced Forest" genau deswegen ein verdammt cooles Album geworden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp